Düsseldorf Wilfried Schulz will sich in Düsseldorf stärker einmischen

Düsseldorf · Gegen den Populismus gibt es nur ein wirksames Mittel: Man muss eine Gegenposition definieren. Diese Ansicht vertrat der Intendant des Schauspielhauses, Wilfried Schulz, bei einer Veranstaltung der Kulturpolitischen Gesellschaft NRW im Zakk. "Der Trick der Populisten ist zu sagen: Wir sind die Mehrheit", sagte Schulz. Die Aufgabe des Theaters sei es, dieser Behauptung entgegenzustehen. "Die Kunst- und Kulturszene macht sich zu klein", kritisierte er. Natürlich träume auch er von großen Zeichen wie Leuchttafeln und Bannern, von denen die Leute erzählen und die so das Wachstum der Kulturszene vorantreiben. Die Realität sehe aber anders aus: Gerade in einer Stadt wie Düsseldorf, die "süchtig" nach Informationen sei, müsse man auf die Leute zugehen, etwa über Social Media.

Schulz ist sich seiner Verantwortung bewusst: "Ich bin ein großer Institutsleiter; ich habe beschlossen, mich in die Kämpfe der Stadt einzumischen." Ein Problem seien die Politiker, die gerne den Weg einschlügen, der sie am wenigsten Geld koste. Gerade deswegen müsse man Orte verteidigen, an denen Kultur frei von der Konsumgesellschaft erlebt werden kann. Schulz definiert: "Theater ist einer der Orte, an denen man über Politik reden kann, ohne sich die Köpfe einzuschlagen."

(jolö)
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