Betrüger-Bande in Düsseldorf LKA durchsucht Wohnungen in Oberkassel

Düsseldorf · Ermittlern des LKA NRW und des Zollamtes Essen ist ein Schlag gegen eine international agierende Bande von Betrügern gelungen: Die Beamten durchsuchten die Wohnungen von insgesamt fünf Personen, darunter auch im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel.

 Die aus Ghana stammenden Betrüger sollen mit vermeintlichem Gold gehandelt haben und so viel Geld erbeutet haben.

Die aus Ghana stammenden Betrüger sollen mit vermeintlichem Gold gehandelt haben und so viel Geld erbeutet haben.

Foto: AP

Den beiden Hauptbeschuldigten der Betrüger wird zur Last gelegt, als Mitglieder einer international agierenden Bande einen Betrug im Zusammenhang mit einem Goldgeschäft begangen zu haben. Bei den beiden Hauptbeschuldigten handelt es sich um eine 33 Jahre alte, aus Ghana stammende, Düsseldorferin und ihren Lebensgefährten, einen 47-jähriger Investmentbanker, der ebenfalls in Düsseldorf lebt.

Der Tatverdacht geht auf die Strafanzeige eines Geschäftsmannes aus Essen zurück, der in der Vergangenheit bereits erhebliche Summen bei dem Investmentbanker, der Geschäftsführer mehrerer Firmen mit Geschäftssitz auf der Düsseldorfer Königsallee ist, investiert hatte. Der Geschädigte hat angegeben, bei dem Beschuldigten in mehreren Teilbeträgen insgesamt rund 750.000 Euro für den Export von 500 Kilogramm Gold aus Ghana gezahlt zu haben. Zu einer Ausfuhr des Goldes sei es jedoch nicht gekommen.

Die Teilzahlungen sollten zum Teil der Finanzierung von Gebühren, Nebenkosten und angeblich zu zahlender Ausfuhrsteuer dienen, die nach dem Ergebnis der bisherigen Ermittlungen tatsächlich gar nicht angefallen wären und aus denen die mutmaßlich weitgehend vermögenslosen Hauptbeschuldigten ihren aufwendigen Lebensunterhalt finanziert haben sollen.

Dabei soll der beabsichtigte Export des Goldes aus Ghana lediglich vorgetäuscht worden sein. Die Angaben des Geschädigten wurden weitgehend von einem Tatbeteiligten bestätigt, der bei einer Reise des Geschädigten mit den beiden Hauptbeschuldigten nach Ghana als deren Bodyguard fungiert habe.

Bereits im Jahr 2010 war die 33-jährige Beschuldigte wegen ähnlicher Geschäfte mit Gold aus Ghana in Erscheinung getreten. Nachdem mehrere Verdachtsanzeigen von Geldinstituten nach dem Geldwäschegesetz erstattet wurden, verurteilte das Landgericht Düsseldorf die Beschuldigte wegen Betruges zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren unter Strafaussetzung zur Bewährung.

Ein Geschädigter, dem die Beschuldigte vorgespiegelt hatte, die Tochter eines Fürsten aus Ghana zu sein, hatte seinerzeit 300.000 Euro in den Verkauf von Goldstaub aus einer Mine in Ghana investiert, der wegen angeblicher Lieferprobleme nicht exportiert wurde. Die beiden Beschuldigten wurden aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Düsseldorf festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittlungen dauern weiter an.

(rpo)
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