Düsseldorf Männer sollen junge Frau massiv bedroht haben

Düsseldorf · Gegen zwei Männer sollte am Dienstag der Prozess vor dem Amtsgericht starten. Sie werden verdächtigt, eine junge Frau an einem Taxistand beleidigt und bedroht zu haben. Der Prozess platzte aber, weil ein Angeklagter nicht erschien.

Sie habe blanke Panik gehabt und schlimme Todesängste ausgestanden, erklärte eine 23-Jährige Schülerin am Dienstag im Amtsgericht. Vor sieben Monaten war die junge Frau frühmorgens am Taxistand an der Heinrich-Heine-Allee nach ihrer Aussage von drei arabisch sprechenden Männern umringt, beleidigt und massiv bedroht worden. Ihr würde das Gesicht mit einem Messer zerschnitten, wenn sie den Sex mit den fremden Männern verweigere, hieß es. Einer habe zudem mit einer Bierflasche ausgeholt, bis ein Passant der Frau doch noch zu Hilfe kam. Am Dienstag sollte gegen zwei der Verdächtigen beim Amtsgericht verhandelt werden. Doch weil einer der Angeklagten fehlte, musste der Prozess verschoben werden.

Nach einer Altstadt-Tour mit Freunden war die 23-Jährige damals mit ihren Begleitern gerade auf dem Heimweg. Doch weil sie mit ihren Stöckelschuhen auf dem Altstadtpflaster nicht Schritt halten konnte mit ihrer Gruppe, waren die Taxen der anderen an der Heinrich-Heine-Allee schon abgefahren, während die junge Frau zunächst allein zurückblieb. Am Rande des Prozesstermins am Dienstag vor dem Jugendgericht sprach sie von der unheimlichen Begegnung mit den fremden Männern, die sie plötzlich umringt hätten. "Ich hatte Todesangst, ja klar, die waren doch zu dritt."

Auch habe sie habe den Eindruck gehabt, das Trio sei angetrunken gewesen. Gegen die massiven Einschüchterungen der Männer und deren Drohungen hätte sie kein Mittel gewusst, deshalb sei sie dem Passanten, der damals dazwischen ging und die Polizei alarmierte, jetzt so extrem dankbar. Die Polizeibeamten hätten zunächst sogar alle drei Tatverdächtigen gefasst, nur sei einer aus dem Streifenwagen angeblich wieder entkommen und davongelaufen.

Ein 20-Jähriger, der mit der Bierflasche gegen die Frau ausgeholt haben soll, sitzt inzwischen wegen anderer Delikte bereits für ein Jahr in Haft. Ein 19-Jähriger, der die Frau am Tatmorgen mit der Messerdrohung eingeschüchtert haben soll, ließ sich am Dienstag zum Prozesstermin allerdings nicht blicken. Nach ihm wird auf Anordnung des Jugendgerichts jetzt per Haftbefehl gesucht. Sobald die Polizei fündig geworden ist, will das Gericht den Prozess gegen beide Tatverdächtige noch einmal aufrollen. Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht.

(RP)
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