Düsseldorf Navi lotst Lkw-Fahrer durch schmale Straße

Düsseldorf · Im Kärntner Weg kam es in den vergangenen 22 Monaten zu 16 Unfällen mit Lastkraftwagen.

Verbeulte Autos, kaputte Gartenmauern. Am Kärntner Weg ist dieser Anblick keine Seltenheit. Die Anwohner sind genervt. Immer wieder nehmen Fahrer von Lastkraftwagen den Weg durch die schmale Straße. Dabei rammen sie Autos oder beschädigen Mauern. Das Problem: Das Navi lotst die Lkw-Fahrer durch die fünf Meter breite Straße. Ziel der Fahrer ist der Gewerbepark der Firma Henkel.

Eigentlich sollen die Lkw-Fahrer über die Oerschbachstraße von der A 46 zum Gewerbepark fahren. "Normalerweise achtet die Firma Henkel darauf, dass dieser Weg genommen wird", sagt Stadtsprecherin Anne Braun. In den vergangenen 22 Monaten kam es aber trotzdem zu 16 Unfällen mit Lkw. Anwohner vermuten, dass es daran liegt, dass der Autohändler auf der Ecke nicht mehr da ist. Der habe Lkw angehalten, wenn sie in die Straße fahren wollten. In sechs der 22 Fälle flüchteten die Fahrer "Der Gesamtschaden beträgt 110.000 Euro", sagt Markus Niesczery, Sprecher der Polizei Düsseldorf.

Die Polizei sucht nach den flüchtigen Fahrern. Die Aufklärungsquote bei Fahrerfluchten mit Pkw liegen laut Niesczery bei 50 Prozent, bei denen mit Lkw-Beteiligung ist sie nicht so hoch. "Es ist nicht einfach, die Fahrzeuge zu identifizieren", sagt Niesczery. "Lkw hinterlassen anders als Pkw kaum Spuren am Unfallort. Sie verlieren zum Beispiel selten Teile. Bei einem Auto findet man Lackspuren. Wenn die Lkw Schäden durch ihre Reifen verursachen, findet man keinen Lackabrieb." So könne die Polizei bei der Suche nur auf Zeugen bauen.

Die Stadt ist über das Problem in der Siedlung informiert. "Die Benninghauser Straße, über die der Kärntner Weg vom Werstener Feld aus zu erreichen ist, ist bereits seit einigen Jahren mit einem Durchfahrtsverbot für Lkw über 3,5 Tonnen/Lieferverkehr frei beschildert", sagt Braun. Die Stadt habe geprüft, ob das Schild gut zu erkennen ist. Das sei der Fall. Trotzdem wolle sie nun noch ein weiteres Schild anbringen - und zwar auf der linken Straßenseite. Damit soll noch einmal verstärkt auf das Verbot hingewiesen werden. "Eine entsprechende Beschilderung wurde in Auftrag gegeben. Wir rechnen mit einer zeitnahen Umsetzung", so Braun.

Das Problem wird damit wahrscheinlich nicht gelöst. Schließlich führt das Navi trotz Verbotsschild die Lkw-Fahrer durch die Benninghauser Straße auf den Kärntner Weg. "Auf die Navis haben wir als Stadt aber keinen Einfluss", sagt Sprecherin Braun.

(eler)
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