Düsseldorf OB Geisel will Geisterbus sofort einstellen

Düsseldorf · Die Linie 833E verkehrt nahezu ohne Fahrgäste durch Düsseldorf-Heerdt - nun schaltet sich die Stadtspitze ein: Auch der Oberbürgermeister will, dass die Linie schnell eingestellt wird.

Die Linie 833E soll Fahrgäste zur Willstätterstraße bringen. Daran besteht allerdings so gut wie kein Interesse der Passagiere.

Die Linie 833E soll Fahrgäste zur Willstätterstraße bringen. Daran besteht allerdings so gut wie kein Interesse der Passagiere.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

"Wenn nichts dagegen spricht, sollte die Linie aus meiner Sicht lieber heute als morgen eingestellt werden", sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) auf Anfrage unserer Redaktion. Er schließt sich damit der Forderung von CDU-Verkehrsexperte Andreas Hartnigk an, der ebenfalls dafür plädiert, dass die Rheinbahn keine weiteren Betriebskosten für die ungenutzte Verbindung produziert.

Thomas Geisel ist auch der Vorsitzende des Rheinbahn-Aufsichtsrats. Durch seine Äußerung wächst der Druck auf die Unternehmensspitze, schnell eine Entscheidung zum Fortbetrieb der Linie zu fällen.

Die Linie E833 war im April 2015 eingeführt worden. Damals war das türkische Generalkonsulat an die Willstätterstraße in Heerdt gezogen und sollte deshalb ans Nahverkehrsnetz angebunden werden. Sie fährt als Ergänzung zur Linie 833 - die tagsüber alle 20 Minuten verkehrt - von der Haltestelle Willstätterstraße im Uhrzeigersinn über die Böhlerstraße, die Hansaallee, die Schiessstraße und zurück über die Willstätterstraße. Dabei bedient sie unter anderem die beiden Stadtbahnhaltestellen "Lörick" und "Löricker Straße". Das Problem: Das Angebot stößt auf nahezu kein Interesse, die Rheinbahn hatte in Befragungen bereits im vergangenen Sommer festgestellt, dass die durchschnittliche Zahl an Fahrgästen unter eins liegt - oft fährt der Bus also offenbar ganz ohne Passagiere.

Die Rheinbahn plant trotzdem, die Linie erst zum Fahrplanwechsel in vier Wochen einzustellen. Aktuell stehen im Fahrplan 26 Fahrten pro Wochentag, zwischen 6.21 und 14.35 Uhr. Die Kosten für den Betrieb gab die Rheinbahn nicht bekannt.

Klar ist aber: Das kommunale Verkehrsunternehmen steht unter Spardruck, die Zahl der Fahrer und der Fahrzeuge ist knapp kalkuliert. Aus Sicht der Politiker sollten daher die Leerfahrten durchs Linksrheinische besser sofort ein Ende finden.

(arl/hdf)
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