Düsseldorf Pergola im Nordpark wird saniert

Düsseldorf · Wegen der Arbeiten wird ein kleiner Teil der Gartenanlage blockiert, die nach dem Orkan generell wieder offen ist.

 Vorsichtig löst Udo Bürhaus (vorne) die Steine aus den Stützen der Pergola. Sebastian Soltysek nummeriert und stapelt sie für den späteren Wiedereinbau.

Vorsichtig löst Udo Bürhaus (vorne) die Steine aus den Stützen der Pergola. Sebastian Soltysek nummeriert und stapelt sie für den späteren Wiedereinbau.

Foto: hans-Jürgen Bauer

Spaziergänger und Jogger können aufatmen: Der Nordpark ist nicht mehr gesperrt. Die Schäden, die der Orkan "Ela" angerichtet hat, sind soweit behoben, dass alle Wege wieder ohne Gefahr genutzt werden können, teilte Umweltdezernentin Helga Stulgies gestern mit - paradoxerweise auf einer Baustelle im Nordpark, die noch bis Frühjahr 2015 bestehen wird. Die musste eingerichtet werden, damit eine der schönsten Ecken des Parks, die Pergola im Wassergarten, erhalten bleibt. "Die Stützen mit den Kalksandsteinmauern und die Holzbalken hatten erhebliche Schäden und waren statisch nicht mehr sicher", so Stulgies.

Die Sanierung ist eine Herausforderung, weil das ursprüngliche Erscheinungsbild der Pergola und des Wassergartens wegen des Denkmalschutzes erhalten werden muss. "Das Kalksandstein-Mauerwerk wirkt wegen der unterschiedlich großen Fugen, den unregelmäßig geformten Flächen und der Farbnuancen sehr lebendig", erklärte Gartendenkmalpfleger Tobias Lauterbach. Deshalb wurden die einzelnen Steine Schicht um Schicht vorsichtig herausgelöst und nummeriert, damit sie später nach altem Vorbild wieder eingebaut werden können. So sei am ehesten gewährleistet, dass die Mauern weiterhin abwechslungsreich wirken.

Eindringendes Wasser hatte das Innere der Stützen marode gemacht, der Mörtel war zerfallen, Hohlräume hatten sich gebildet. Deshalb werden die oberen Schichten der Stützen völlig abgetragen. Im unteren Bereich wird das Innere durch eine Mörtelsuspension aufgefüllt und gefestigt, die oberen Bereiche müssen neu aufgemauert werden. Alle Fugen werden neu aufgefüllt.

Trotz aller Behutsamkeit zerbröselten etliche Sandsteine beim Abbau, weil sie stark verwittert waren. Es war ein Glücksfall, dass die mit der Sanierung beauftragte Fachfirma Scholz noch Kontakte zu dem Steinbruch in Niedersachsen hat, der 1937 die Steine lieferte. "Der Steinbruch ist zwar seit längerem geschlossen, aber die Firma bekam durch ihre Kontakte noch einige Chargen der Steine aus Restbeständen", erzählte Lauterbach.

Ebenso sorgfältig wurden die Pflanzen der Pergola behandelt. Schon im vergangenen Herbst wurde der Blauregen vorsichtig abgelöst und auf eigens errichtete Holzgerüste gelagert. Die Zierapfelbäumchen wurden in die städtische Baumschule versetzt.

Wegen des großen Aufwandes kostet die Sanierung 410 000 Euro, erklärte Stulgies. Und die Arbeiten ziehen sich bis zum Frühjahr 2015 hin. Dann werden die Besucher wieder die Schönheit der Pergola genießen können, nicht zuletzt wegen des Blauregens und der Zieräpfel, die nach dem Aufbau der Stützen und der Balken wieder an die Pergola gebracht werden.

(RP)
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