Düsseldorf Politik ist von Metro-Bussen noch nicht überzeugt

Düsseldorf · Die Pläne der Rheinbahn für ein Netz aus Schnellbuslinien (Metro-Busse) stoßen bei der Politik auf ein verhaltenes Echo. Während die SPD das Vorhaben gern umsetzen würde, sehen die Kooperationspartner von Grünen und FDP noch Handlungsbedarf.

Auch die CDU ist skeptisch. Das kann der Rheinbahn noch ernste Probleme machen, denn der Stadtrat muss zustimmen.

Befürworter Martin Volkenrath (SPD) erhofft sich, dass die Busse neue Fahrgäste bringen. "Das ist ein Ansatz, den wir gehen sollten", sagt er zu dem Vorschlag für die neuen Buslinien, die schneller und komfortabler als herkömmliche sein und vor allem die Nebenstrecken attraktiver machen sollen. "Im Gegensatz zu neuen Straßenbahnlinien lassen sich die Busse schnell und relativ günstig umsetzen", so Volkenrath.

Allerdings sind nicht alle Ratspolitiker so optimistisch. "Das überzeugt mich nicht", sagt Norbert Czerwinski (Grüne). Er möchte, dass Rheinbahn-Chef Michael Clausecker zunächst genauer darlegt, woher die erhofften fünf Millionen zusätzlichen Fahrgäste pro Jahr kommen sollen. Zudem will Czerwinski wissen, wie man Strecken für die Busse schaffen kann, auf denen sie nicht mit den Autos im Stau stehen. Auch Manfred Neuenhaus (FDP) fordert die Rheinbahn auf, ihre Pläne genauer darzulegen. "Wir wollen den ÖPNV fördern", sagt Neuenhaus - genau wie die Kooperationskollegen von SPD und Grünen. "Wir haben aber kein Geld für Dinge, die nicht funktionieren."

Andreas Hartnigk (CDU) sorgt sich ebenfalls, dass die Kosten steigen, ohne dass mehr Fahrgäste zusteigen - das Minus muss die Stadt ausgleichen. "Wenn die Busse nicht an jeder Haltestelle halten, bringt das natürlich Zeit", sagt Hartnigk. "Aber das nutzt nichts, wenn sie ansonsten mit im Stau stehen."

Clausecker ist zu Jahresbeginn bei angetreten, um mehr Wachstum zu erreichen. Er hat der Politik kürzlich ein Programm mit 31 Maßnahmen vorgelegt, darunter die Metro-Busse, aber auch ganz verschiedene Vorhaben wie mehr Sauberkeit in den Zügen, eine Beschleunigung von Strecken oder eine bessere Vernetzung von Bahn- und Radverkehr. Allerdings sind die Reaktionen bislang zurückhaltend, auch aus den Reihen der Ampel, die den ehemaligen Manager von Bombardier nach Düsseldorf geholt hat. Clausecker muss nun für seine Ideen werben - oder andere finden.

(arl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort