Maxfield-Insolvenz Pooth-Gläubiger fordern 27 Millionen Euro

Jetzt strecken die Gläubiger die Hand aus. Insgesamt 461 Gläubiger von Pooths insolventer Firma Maxfield stellen Forderungen in Höhe von 27 Millionen Euro. Das gab der Insolvenzverwalter bei der Gläubigerversammlung in Düsseldorf am Dienstag bekannt. Nach vorläufiger Prüfung seien Forderungen von mehr als 19 Millionen Euro berechtigt.

Pooth-Affäre: Gläubigerversammlung
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Im Verhandlungssaal 111 des Amtsgerichts, wo in der Vergangenheit auch der Mannesmann-Prozess stattgefunden hat, trafen sich am Dienstagmorgen der Insolvenzverwalter, Vertreter des Amtsgerichts und die Gläubiger der Pooth-Firma Maxfield.

Die Forderungen umfassen Millionenkredite von Banken ebenso wie Schadenersatzforderungen von 356 Kleingläubigern wegen defekter mp3-Player. Doch hätten die Gläubiger derzeit nur die Aussicht auf Zahlung einer "marginalen Quote", berichtete Bremen anlässlich der Gläubigerversammlung in Düsseldorf. Sie dürften also kaum etwas von ihrem Geld wiedersehen.

Sein Hauptaugenmerk will der Insolvenzverwalter auf die Verwertung des vorhandenen Vermögens unter Einschluss der Markenrechte und die Durchsetzung gesellschafts- und insolvenzrechtlicher Haftungsforderungen legen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Frage, wann die Zahlungsunfähigkeit der Elektronikfirma eintrat.

"Die Ertrags- und Vermögenslage der Maxfield GmbH ist in den Jahren 2006 und 2007 von erheblichen Verlusten und einer bilanziellen Überschuldung gekennzeichnet", erklärte der Anwalt. Die bislang gewonnen Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass die Insolvenzreife bereits Mitte 2007 eingetreten sei. Tatsächlich angemeldet wurde die Pleite aber erst im Januar dieses Jahres. Dies könnte nicht zuletzt von strafrechtlicher Bedeutung sein.

Franjo und Verona kamen nicht

Angesichts der schlechten Aussichten, ihr Geld zurückzubekommen, richten inzwischen einige Gläubiger ihre Hoffnungen auf die wohlhabende Ehefrau Verona. Ein Gläubiger sagte der "Bild"-Zeitung: "Wenn bei Franjo nichts zu holen ist, dann muss Verona einspringen. Die hat ja zum Teil auf seine Kosten gelebt."

Doch allzu viel Hoffnungen sollten sich die Gläubiger wohl nicht machen. Denn die erfolgreiche Geschäftsfrau hat bereit im Januar klargestellt, dass die Insolvenz ihres Mannes sie nicht in finanzielle Schwierigkeiten bringen wird. Franjo habe bei allen Risiken, die er als Geschäftsmann eingegangen sei, immer sehr darauf geachtet, sie nicht in seine Geschäfte zu involvieren, sagte die 39-jährige der Illustrierten "Bunte". Franjo Pooth und seine Frau Verona erschienen am Dienstag nicht zu der Gläubigerversammlung.

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