Meret Becker Schauspielerin mit singender Säge in der Johanneskirche

Düsseldorf · Mit ihrer Band tritt die Schauspielerin und Sängerin Meret Becker am Pfingstsamstag anlässlich der Jazz Rally in der Johanneskirche (ab 19 Uhr) auf.

 Meret Becker steht am Pfingstsamstag wieder auf der Bühne.

Meret Becker steht am Pfingstsamstag wieder auf der Bühne.

Foto: E. Malz

Frau Becker, Sie kommen mit einem schrägen Instrument auf die Bühne...

Meret Becker Genau: mit der singenden Säge.

Ist das wirklich eine Säge?

Becker Nein, es ist ein richtiges Streichinstrument, das sogar ganz bei Ihnen in der Nähe, in Remscheid hergestellt wurde.

Sie gelten als sehr musikalisch - wieviel Instrumente spielen Sie?

Becker Einige, aber so richtig spielen kann ich nur die Säge. Singen geht da schon besser.

Als was bezeichnen Sie sich: als Sängerin oder Schauspielerin?

Becker Als Entertainerin, als darstellende Künstlerin, eigentlich als Clown.

Sie spielen ja bei der Jazz Rally - aber Jazz ist das nicht, was sie machen?

Becker Es sind eher Chansons, erzählte Geschichten. Aber ich bin auch mit Jazz groß geworden, allein durch Vadder, den Otto Sander.

Jetzt spielen Sie in einer Kirche, passt das zur Musik?

Becker Auf jeden Fall. Wir sind ja nur eine kleine Band, und wir spielen ganz fein. Das klingt gut in einer Kirche.

Mit dem Konzert in Düsseldorf sind Sie in der Stadt, in der Ihr Stiefvater Otto Sander sein Theaterdebüt 1965 hatte...

Becker Echt? Das wusste ich nicht. Da war ich ja noch gar nicht auf der Welt. Was hat er denn gespielt?

Den Franz Moor in den Räubern auf der Bühne der Kammerspiele. Er war in seinen Jahren als Künstler viel in Düsseldorf, oft auch im Savoy...

Becker ... da bin ich auch schon oft aufgetreten.

Direkt neben dem Savoy Theater gibt es das Künstlerhotel Stage 47, das sogar ein Zimmer nach Ihrem Stiefvater benannt hat. Kennen Sie das Hotel?

Becker Natürlich! In dem Zimmer habe ich schon häufiger gewohnt. Ist wirklich schön da.

Also haben Sie ganz viele Beziehungen zu Düsseldorf?

Becker Auf jeden Fall - und meine Oma, die Komikerin Claire Schlichting, hatte sogar eine Kneipe in der Stadt. (Anm. der Red: Die hieß damals "Die "Wichsdos" und lag in der Rheinstraße)

Sie sind ständig unterwegs, gehen mit Ihrer Band auf Tournee, singen und spielen viel - erkennt man Sie auf der Straße?

Becker Manchmal schon. Vor allem, seitdem ich Tatort-Kommissarin bin. Das sehen dann plötzlich zehn Millionen, die man mit Konzerten ja im Leben nicht erreichen kann.

ANKE KRONEMEYER FÜHRTE DAS INTERVIEW

(RP)
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