Modemesse CPD Schulterschluss für die Mode

Düsseldorf · Nach der letzten CPD setzt Mirjam Dietz von der Igedo Company ab Sommer auf das neue Konzept "The Gallery" in den Böhlerwerken. Aline Schade hat mit der Supreme in Düsseldorf eine erfolgreiche Ordermesse für den Textilhandel positioniert. Als Team wollen sie den Modestandort stärken.

 Wir ergänzen uns“: Aline Schade (l.) von der Ordermessse Supreme und Mirjam Dietz von der Igedo Company.

Wir ergänzen uns“: Aline Schade (l.) von der Ordermessse Supreme und Mirjam Dietz von der Igedo Company.

Foto: Bußkamp, Thomas

Wenn am Samstag auf dem Messegelände in Stockum zum letzten Mal die Modemesse Collection Première Düsseldorf (CPD) für Fachbesucher öffnet, wird hinter den Kulissen schon an neuen Kooperationen gearbeitet. Dafür werden auch alte Verbindungen reaktiviert: Mirjam Dietz von der CPD-Veranstalterin Igedo Company und Aline Schade, Macherin der derzeit größten Ordermesse für den textilen Einzelhandel in Düsseldorf, der Supreme, üben sich im Schulterschluss: "Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, sondern ergänzen uns", betont Schade.

Bereits Anfang 2010 hatte es den Versuch gegeben, mit dem Showroom-Konzept "Impulse" gemeinsame Sache zu machen. Die Umsetzung der Idee wurde jedoch von den Verantwortlichen gestoppt. Wenige Monate später sicherte sich Aline Schade von der Munich Fashion Company mit der Supreme neben München auch eine Präsenz in Düsseldorf. Inzwischen sei dieser Modestandort für sie "eine feste Bank".

Seit der Premiere 2010 ist die Supreme konstant gewachsen. Diesmal umfasst die Ausstellungsfläche im Bürogebäude B 1 am Bennigsen-Platz in Golzheim 5000 Quadratmeter auf vier Etagen - 1000 Quadratmeter mehr als bei der letzten Orderrunde im Sommer 2011. Diesmal sind 400 Kollektionen zu sehen, etablierte Marken aus dem gehobenen Bereich, aber auch von jungen Design-Talenten.

"Das Modell CPD ist überholt", gibt Dietz inzwischen offen zu. Weshalb aber wurde nicht früher ein Schlussstrich gezogen? "Das ging nicht von heute auf morgen, es mussten schließlich die Gremien eingebunden werden", sagt Dietz mit Blick auf die Messe Düsseldorf, die mehr als 90 Prozent der Anteile an der Igedo hält.

Den rasanten Schwund an Ausstellern und Einkäufern auf der CPD erklärt sie vor allem mit Veränderungen auf dem Markt und dem neuen Showroom-Standort rund um Gerry Webers Hallen 29 und 30 in Derendorf. Auch die Atmosphäre in den Messehallen habe eine Rolle gespielt. "Für Mode sind die derzeit nicht geeignet." Für die Düsseldorfer Schuhmesse GDS sieht sie diese Gefahr nicht: "Die GDS ist nicht negativ behaftet, ihr fehlt nicht das Herzstück."

In der Berliner Modewoche, wo auch Schuh-Kollektionen gezeigt werden, sieht sie ebenfalls keine Konkurrenz für die Düsseldorfer Schuhmesse. Nach dem Aus der CPD sei wichtig, dass sich alle Akteure am Modestandort Düsseldorf an einen Tisch setzten und sich auf zwei feste Ordertermine, die bisher die Modemesse gesetzt hatte, einigten, so Dietz. Von dem frühen Ordertermin Anfang Juli, den Klaus Brinkmann (Bugatti) im Namen der Derendorfer Aussteller ins Spiel gebracht hatte, lehnen Dietz wie Schade ab: "Für unsere Kunden kommt dieser frühe Termin nicht in Frage. Da sind die Kollektionen noch gar nicht fertig", sagt Schade.

Für "The Gallery", das neue Konzept der Igedo für ihre deutschen Mode-Aktivitäten, gelte das auch, sagt Dietz. Sie setzt auf Avantgarde, auf Designer, die eher als Geheimtipp gelten. Mit Skepsis hatte die Düsseldorfer Modeszene beobachtet, dass die Igedo mit "The Gallery" erstmals zur Modewoche in Berlin präsentierte, also ausgerechnet bei der Düsseldorfer Konkurrenz. Mit 2000 Besuchern und knapp 70 Ausstellern konnte "The Gallery" zwar gerade mal ein Prozent der gesamten Modewoche verbuchen, Dietz ist dennoch zufrieden: "Wir sind sehr gerne ein Prozent. Wir treten schließlich nicht auf, um anderen den Platz streitig zu machen."

Das gilt auch für Düsseldorf. "Wir müssen alle gemeinsam daran arbeiten, dass sich die Einkäufer in Düsseldorf willkommen und wohl fühlen", sagt Schade. Dazu sei ein Zentrum nötig, das alle Aktivitäten koordiniere. "Das kann man aber der Stadt nicht überlassen." Beide bezweifeln auch, dass der Verein Fashion Net, an dem unter anderen Stadt, Messe und Showrooms beteiligt sind, das leisten kann. "Ein richtig großer Wurf mit einer Veranstaltung von internationaler Strahlkraft täte Düsseldorf gut", sagt Dietz.

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(RP)
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