Düsseldorf Stadt übernimmt Risiko für Vermieter von Flüchtlingen

Düsseldorf · Mit einem neuen Programm möchte die Stadt mehr Wohnungseigentümer dazu bringen, an Flüchtlinge zu vermieten. Die Verwaltung bietet nun an, dass sie den Wohnraum zunächst selbst für ein halbes Jahr anmietet und dadurch garantiert, dass die Miete gezahlt wird.

Das Amt für soziale Sicherung schlägt anschließend mindestens drei Familien oder Einzelpersonen vor, aus denen der Vermieter wählen kann. Bei Problemen lässt sich der Mieter schnell wechseln. Wenn alles gut läuft, entsteht nach sechs Monaten ein regulärer Mietvertrag zwischen Flüchtling und Vermieter.

Das Angebot mit dem Titel "integratives Wohnen" soll die Hemmschwelle von Wohnungseigentümern senken - und gegen ein zentrales Problem in der Flüchtlingsarbeit helfen: Rund 4200 der 7400 Bewohner der städtischen Sammelunterkünfte dürften in eigenen Wohnraum ausziehen. Allerdings haben die Flüchtlinge es auf dem umkämpften Wohnungsmarkt schwer. Zugleich dürfen sie wegen der Wohnsitzauflage die Stadt nicht verlassen. Mit einer Reihe von Maßnahmen wollen Stadtverwaltung und Wohlfahrtsverbände gegensteuern, darunter auch der Bau von mehr Sozialwohnungen. Das Wohnen stand gestern im Mittelpunkt des "Runden Tischs Asyl".

Das Amt für soziale Sicherung verlangt von Vermietern, die das neue Modell nutzen, eine Gegenleistung: Sie sollen den Flüchtlingen als Paten bei den ersten Schritten im neuen Stadtteil helfen.

(arl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort