Gastronomie Das neue Wohn- und Esszimmer im Schauspielhaus

Düsseldorf · "Die gute Stimmung im Theater fängt mit der Zufriedenheit der Schauspieler an", sagt Giuseppe Fusco und schaut sich in seinem neuen Reich um. Mit dem "Tag der offenen Tür" zum Auftakt der Saison im Schauspielhaus präsentierte sich Anfang September die neu gestaltete Kantine. Nach dem "Teatro Piu" auf der Hofgartenseite übernahm der italienische Gastronom die Bewirtschaftung des "Wohn- und Esszimmers" der Theatermitarbeiter.

 Giuseppe Fusco (M.) bewirtet jetzt gemeinsam mit den Servicekräften Grozga Mirosevic (l.) und Anna Vasic die Schauspieler im Schauspielhaus.

Giuseppe Fusco (M.) bewirtet jetzt gemeinsam mit den Servicekräften Grozga Mirosevic (l.) und Anna Vasic die Schauspieler im Schauspielhaus.

Foto: endermann

"Die gute Stimmung im Theater fängt mit der Zufriedenheit der Schauspieler an", sagt Giuseppe Fusco und schaut sich in seinem neuen Reich um. Mit dem "Tag der offenen Tür" zum Auftakt der Saison im Schauspielhaus präsentierte sich Anfang September die neu gestaltete Kantine. Nach dem "Teatro Piu" auf der Hofgartenseite übernahm der italienische Gastronom die Bewirtschaftung des "Wohn- und Esszimmers" der Theatermitarbeiter.

"Eigentlich wollte ich das nicht", sagt er, "in einer Kantine legt man immer drauf." Aber dann gab er der Bitte von Intendant Günther Beelitz und Geschäftsführer Alexander von Maravic nach. Aus dem Opernhaus, wo Fusco ebenfalls die Kantine bestückt, holte er den erfahrenen Küchenchef Peter Vakulenko, "ein alter Fuchs und charakterlich ein toller Mensch." Vor allem aber ist er froh über den Beistand der beiden "altgedienten" Sevicekräfte Anna Vasic und Grozga Mirosevic, die seit 27 bzw.

28 Jahren die mütterlichen Seelen der Kantine sind. "Die zwei Damen kennen alle, die hier ein- und ausgehen", sagt Giuseppe Fusco. Jeder, der an der Theke sein Essen ordert, wird mit Vornamen begrüßt. Matjes-Dipp mit Bratkartoffeln, Seelachs oder Rigatoni Bolognese sind um 16 Uhr besonders begehrt. "Normale" Essenszeiten gibt es hier nicht. Die Küche startet morgens um 8 Uhr mit einem Frühstück und bleibt nicht selten bis Mitternacht geöffnet.

Was kriegen die Servicedamen in diesem "Sozialraum" mit? "Alles", antwortet Anna Vasic. "Ob sie sich streiten oder fröhlich sind. Ich sehe auf den ersten Blick, wenn jemand nach der Probe geknickt ist. Dann muss man trösten." Ihr seien alle Schauspieler und Mitarbeiter gleichermaßen ans Herz gewachsen, versichert sie. Anders Grozga Mirosevic: "Ich habe in jeder Abteilung einen Liebling. Da dürfen die anderen nicht neidisch sein.

" Giuseppe Fusco wurde bei der Renovierung von der Schauspielhaus-Direktion finanziell unterstützt. "Es musste alles zackzack gehen, die Geräte habe ich selbst bestellt. Dieses Vertrauen versuche ich nun zurückzugeben." Sein Credo: frische Kost zu moderaten Preisen - und täglich eine perfekte Pasta. Belegte Brötchen gibt es durchgehend. Das Überraschungsgericht, das er jeden Morgen auf die Tafel schreibt, kann mittags auch schon mal aus sein, wie neulich der Rheinische Sauerbraten.

Die Gäste sind zufrieden mit dem Wechsel, "nur über die Getränkepreise müsste man noch mal sprechen", merkt eine Schauspielerin an.

(go)
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