Derendorf Hochschul-Campus belebt Derendorf

Derendorf · Fast ein Jahr ist es her, seit die ersten Studenten den neuen Campus in Derendorf in Betrieb nehmen konnten. Studenten, Anwohner und Geschäftsinhaber haben mittlerweile Erfahrungen gesammelt.

 Ronja Sadek (links) und Alina Wansing studieren Sozialpädagogik and der HSD. Sie kannten auch den alten Campus und können einen Vergleich ziehen.

Ronja Sadek (links) und Alina Wansing studieren Sozialpädagogik and der HSD. Sie kannten auch den alten Campus und können einen Vergleich ziehen.

Foto: H.J. Bauer

Ganz "Bauzaun-frei" ist er noch nicht, der Campus der HSD an der Münsterstraße, aber bis 2018 ist das auch noch nicht geplant. Dann sollen planmäßig auch die letzten Hochschulgebäude fertiggestellt sein. Der Alltag ist allerdings schon lange eingezogen.

Das erste Jahr in den neuen Räumlichkeiten geht nun seinem Ende entgegen und viele Studenten ziehen bereits ein Fazit. Wenn man dabei über Architektur spricht, ist das natürlich immer eine Sache des persönlichen Geschmacks, denn während einige den modernen Campus schätzen, vermissen andere den persönlicheren und "etwas ranzigen" Charme der alten Gebäude. So beispielsweise Ronja Sadek und Alina Wansing: "Ich finde es einfach zu klinisch. Letztens habe ich es 'Fabrikchic' genannt", so Sadek. In der Fachschaft seien keine Plakate erlaubt, mit der Technik kommen bisher die wenigsten klar, und mit den Klimaanlagen gäbe es ständig Probleme: "Da ist es dann entweder extrem kalt, oder unglaublich stickig", erläutert Wansing.

Beide Sozialpädagogikstudentinnen pendeln für das Studium nach Düsseldorf, da ist dann zumindest die Lage unmittelbar am Derendorfer S-Bahnhof ein großer Vorteil. Ein Umzug nach Düsseldorf ist aber vorerst auf keinen Fall geplant. "Ich wohne in Wuppertal. Eine Wohnung, wie ich sie mir dort leisten kann, wäre hier unmöglich zu bezahlen", begründet Ronja Sadek.

Eine etwas positivere Sicht auf den neuen Campus haben Lukas Delbos und Constantin Martini. Sie studieren beide Elektrotechnik, jeweils im dritten und fünften Semester, und rein optisch gesehen gefällt ihnen der Campus sehr gut. Vor allem sauber und modern wirkt er auf beide, nur leider stellenweise auch stark überfüllt. Besonders die Mensa, die sich alle Studiengänge teilen, sei besonders zur Mittagszeit voll.

Ein ähnliches Bild spiegelt sich in der Bibliothek, die in der ehemaligen Großviehmarkthalle untergebracht ist, wieder. Dort ist jeder Platz belegt, die Computerplätze besonders heiß begehrt.

In der direkten Nachbarschaft ist man dem neuen Campus gegenüber sehr positiv eingestellt. In den Bäckereien und Cafés der näheren Umgebung sieht man nun des Öfteren kleine Gruppen über Lernmaterialen gebeugt sitzen, und auch in Lokalen wie der nahegelegenen Pizzeria "da Anna" oder in der Poularde auf der Münsterstraße gehören Studenten mittlerweile immer mehr zur täglichen Kundschaft.

Ralph Schlukat, Inhaber des Grillrestaurants Poularde, lebt selbst im Stadtteil und empfindet die jugendliche Laufkundschaft als Aufwertung des Stadtteils. "Ich finde schon, dass die Studenten ein positiver Aspekt sind. Es gibt viel frischen Wind", so Schlukat. Er bemerkt vor allem zur Mittagszeit viele Studenten in seinem Geschäft, was nicht zuletzt auch mit der Größe der Mensa zusammenhängt. "Ich glaube, dort gibt es nur ungefähr 450 Plätze." Dadurch würden sich viele alternative Möglichkeiten in der Umgebung suchen.

Bereits Ende 2015 eröffnete außerdem das "greentrees" von Inhaberin Alexandra Greentree auf der Münsterstraße 149 und kam so dem neuen Campus zuvor. Mit frischen Säften und Salaten das ebenfalls eine gute und beliebte Anlaufstelle für viele Studenten der HSD.

(RP)
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