Hellerhof Hellerhofer Architekt mit dem Landesverdienstorden geehrt

Hellerhof · Hartmut Miksch ist nicht nur gerne Architekt, er setzt sich auch für seine Berufskollegen ein.

 Architekt Hartmut Miksch (hier in seinem Büro) überlegt, gemeinsam mit Freunden in die Stadt zurückzuziehen. Seit langem lebt er in Hellerhof.

Architekt Hartmut Miksch (hier in seinem Büro) überlegt, gemeinsam mit Freunden in die Stadt zurückzuziehen. Seit langem lebt er in Hellerhof.

Foto: I. ARmbruster

Dass Hartmut Miksch in Hellerhof wohnt, hat er einem Zufall zu verdanken - ebenso wie seine Karriere als Architekt. Doch der Zufall traf für ihn in beiden Fällen die richtige Entscheidung. "Eigentlich wollte ich Elektrotechnik studieren. Damals musste man vor dem Studium ein Praktikum absolvieren, aber ich fand keine Stelle", erzählt er. Die Mutter erinnerte ihn daraufhin an seinen Opa, der Bauzeichner war, und dass er als Kind eine Vorliebe für Lego hatte. "Hättest du da nicht Spaß dran?", fragte sie - und behielt recht. Miksch machte ein Praktikum auf dem Bau und studierte Architektur.

Nach dem Studium machte er sich selbstständig. Heute, mit 65 Jahren, könnte er in Rente gehen, doch das kommt für ihn nicht infrage. "Es ist ein großes Glück, dass ich einen Beruf gefunden habe, der mir bis heute Freunde macht", sagt er. Dabei hat er sich nie nur um sein Büro gekümmert, sondern immer um den ganzen Berufsstand.

Die Liste der Ämter, die Harmut Miksch einmal innehatte oder immer noch hat, ist lang: Vorstandsmitglied und später Präsident der Architektenkammer, Mitglied des Vorstands der Bundesarchitektenkammer, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Deutscher Architekten, Mitglied im Kuratorium StadtBauKultur NRW, um nur einige zu nennen.

Vor kurzem wurde Miksch für sein Engagement mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet. "Eigentlich bin ich gar kein Ordensmensch", sagt er. "Aber über diesen habe ich mich sehr gefreut. Zum einen, weil die Auszeichnung nur eine begrenzte Anzahl von Menschen erhalten können, zum anderen, weil ich ein sehr NRW-bezogener Mensch bin und das Rheinland und das Ruhrgebiet liebe."

Bereits während des Studiums war er in der Studentenvertretung aktiv, später setzte er seine berufspolitische Tätigkeit fort. Zwei Themen waren ihm dabei besonders wichtig: Die Ausbildung und die Berufschancen für den Nachwuchs zu verbessern sowie sich für bezahlbare Wohnungen einzusetzen. Dass er selbst Wohnkomplexe und Siedlungen geplant hat, brachte ihn - zufällig - nach Hellerhof. Mit Frau und Kind wollte er von der Innenstadt an den Stadtrand ziehen. Die gleiche Idee hatten zwei befreundete Familien. "Wir hatten bereits ein Grundstück im Blick, aber das haben wir dann doch nicht bekommen", erzählt er. "Allerdings waren in einer von mir geplanten und gerade fertiggestellten Siedlung in Hellerhof noch einige Häuser frei. Also sind wir dort eingezogen."

Ein Glücksgriff: Die Freunde legten ihre Grundstücke ganz zaunlos zusammen, die Kinder wuchsen miteinander auf. Die Eltern sind bis heute befreundet - und überlegen inzwischen wieder in die Stadt zurückzuziehen. Am besten alle zusammen in ein Haus. "Ich kann mir gut vorstellen, ein größeres Bürogebäude umzubauen, denn an dieser nun geplanten Wohnform haben sicher noch mehr Menschen Interesse." Der Zufall wird ihm bestimmt helfen.

(arm)
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