Oberkassel Lehrerinnen zeigen ihre Arbeiten

Oberkassel · Am Sonntag und an den folgenden Wochenenden können Besucher die Werke von drei Kunstlehrerinnen kennenlernen. Unter dem Motto "Momente" eröffnen sie am Sonntag eine Ausstellung im Verschönerungsverein.

 Friederike Weske, Christa Kunz und Ingrid Schreiber-Schatz (v.l.) inmitten ihrer Werke. Links die Arbeiten von Friederike Weske, rechts die von Christa Kunz und in der Mitte die von Ingrid Schreiber-Schatz.

Friederike Weske, Christa Kunz und Ingrid Schreiber-Schatz (v.l.) inmitten ihrer Werke. Links die Arbeiten von Friederike Weske, rechts die von Christa Kunz und in der Mitte die von Ingrid Schreiber-Schatz.

Foto: Andreas Bretz

Sie haben etwa zur gleichen Zeit an Kunstakademien in Düsseldorf, Bonn, Berlin studiert und ihre Vorliebe für die bildende Kunst zum Beruf gemacht: Christa Kunz, Lehrerin am Cecilien-Gymnasium (Ceci), ihre Kollegin Ingrid Schreiber-Schatz und Friederike Weske, Ex-Lehrerin des Rückert-Gymnasiums. Unter dem Motto "Momente", aufgeschnappt in der Natur, zeigen sie nun im Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV), was in ihren heimischen Ateliers entstanden ist. Während sich die beiden pensionierten Lehrerinnen Ingrid Schreiber-Schatz und Friederike Weske ihre Zeit nicht mehr mit dem Brotberuf teilen müssen, ist Christa Kunz noch aktive Kunstlehrerin am Ceci. Sie betreut unter anderem die Aktion "Kunst macht Schule - Schule macht Kunst". Eine Kooperation zwischen dem VVV und dem Niederkasseler Gymnasium.

Zum zweiten Mal zeigt das Trio seine Arbeiten öffentlich. "Wir haben immer schon ausgestellt", sagt Ingrid Schreiber-Schatz. "Aber nur privat, um den Austausch mit den Kolleginnen zu pflegen." In ihrem Oberkasseler Atelier habe sie ausreichend Platz für private Ausstellungen. Nun aber wollen die Künstlerinnen den internen Austausch erweitern, "um mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren". Reizvoll sei, andere Kommentare zu hören, sagen die Drei übereinstimmend. "Es bedeutet uns viel, wie unsere Arbeiten auf andere wirken und was sie zu sagen haben." Zumal ihre erste öffentliche Ausstellung in der Stadt Moers noch in guter Erinnerung sei. "Sie war sehr erfolgreich."

Jetzt also erstmals in Düsseldorf, wo sie sich die schönen Geschäftsräume des VVV teilen. Im ersten Raum mit der Bühne hängen die Arbeiten von Ingrid Schreiber-Schatz an den Wänden. Auffallend zunächst ein Scherenschnitt, der vom Boden bis zur Decke reicht. Ein Baumkletterer bewegt sich im Geäst und stellt für einen Augenblick die Beziehung zwischen Mensch und Natur her. In Tusche, Aquarell und Gouache nähert sich Schreiber-Schatz dem Thema Natur und macht auch vor der Vergänglichkeit nicht Halt. Dennoch lässt sie dem Betrachter Freiraum für eigene Deutungen. "Alles soll in der Schwebe und mehrdeutig bleiben. Das Flüchtige des Moments, das Zufällige, Leichte ist Christa Kunz wichtig. Sie erreicht das durch den Bildausschnitt, der in schnellen Fotosequenzen erfolgt. "Das Verhältnis zwischen abstrakt-abstrahiert und gegenständlich ist für mich von Bedeutung. So dass noch Assoziationen auf Bekanntes möglich sind." Zum Beispiel bearbeitet sie die Fotos, die sie im amerikanischen Yellowstone-Park gemacht hat, auf eine originelle Weise: Strukturen entstehen, die Schwefel- und Erdschichten erkennen lassen. Fast schon beängstigend blicken Augen aus einem größeren Aquarell und symbolisieren buchstäblich den Augenblick. "Man kann ihnen nicht entgehen."

Friederike Weske widmet sich Stillleben, die sie immer mehr abstrahiert, bis nur noch Licht- und Schattenformen bleiben. Auffallend ihr experimenteller Umgang mit verschiedenen Materialien. So werden farbige Papiere zu malerischen Gemälden. So, als ob sie Papierschnipsel auf den farbigen Untergrund geworfen hätte. In ihren kleinformatigen abstrakten Aquarellen wendet sie sich wieder Gegenständlichem zu und setzt Reh und Hase in die Natur. Darüber hinaus kreiert sie Beton-Skulpturen.

(RP)
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