Reisholz "Müll-Anarchie" am und im Paulinen-Park

Reisholz · Anwohner beschweren sich, dass hier fast täglich an den Containern Abfall weggeschmissen wird.

Seit rund einem Jahr beobachtet der Reisholzer Walter W. Kreutner inzwischen das Geschehen am Paulinen-Park, konkret das dortige Müllaufkommen.

Was da fast täglich am Ende der Aschaffenburger Straße passiert, ist nicht nur für ihn, sondern auch für seine Nachbarn einfach unglaublich. Sie sind schlicht fassungslos, was da regelmäßig zwischen Glas- und Papier-Containern abgeladen wird.

Inzwischen reden die Nachbarn schon von "Müllanarchie". In den Beeten liegen Matratzen, an den Papier-Containern türmt sich alle zwei, drei Tage der Müll, obwohl die Awista regelmäßig vorbeikommt. "Kaum sind die Container geleert, wachsen auch schon die nächsten Müllberge. Nach Aussagen eines Nachbarn wird meist abends der Müll abgestellt, möglichst im Dunklen. "Man müsste Kameras aufstellen, aber das darf man ja nicht", sagt ein Mann, der seinen Namen nicht nennen will. "Oder wenigstens Bewegungsmelder", fügt ein weiterer Mann hinzu.

Mit Holzbrettern auf den Schultern seien sie schon vorbeigekommen. Und Walter W. Kreutner hat bereits mehrfach beobachet, dass Autos vor den Containern halten und der Fahrer den Abfall aus dem voll gefüllten Kofferraum neben den Container stellt.

Auch Tüten mit Essensresten würden in den Papiercontainer geschmissen. Die Tüten platzen und locken demzufolge die Ratten an. "Die Ratten stören sich nicht mal mehr am Tageslicht, die laufen da schon munter rum", sagt Kreutner und ergänzt, er habe noch nie so dicke, fette Ratten gesehen. Auch gibt es Tage, an denen vier bis fünf Einkaufswagen von Ikea - oft gefüllt mit Müll in Plastiktüten - im und am Paulinenpark stehen. Einfach achtlos liegen gelassen.

Und auf merkwürdige Weise seien jetzt zu Jahresanfang zwei Matratzen durch den Paulinen-Park gewandert, bis sich schließlich jemand erbarmt habe und sie neben die Container abgestellt habe. Wie das Problem in den Griff zu bekommen sei, darüber diskutieren die Nachbarn zwar, sind aber ratlos.

Inzwischen hat sich das Umweltamt der Sache angenommen. Denn es ist zuständig, die Awista zu beauftragen - beispielsweise häufiger zu leeren. Umweltamtsleiter Thomas Loosen weiß um die Problematik von unbedacht abgestellten Müll. Diese Fälle gibt es in allen Stadtteilen. Doch in Reisholz sei der achtlos weggeschmissene Müll extrem, meint auch er und hat bereits veranlasst, dass sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung am Ort umsehen. "Wir werden alles Notwendige veranlassen", erklärte er im Gespräch mit unserer Redaktion.

(RP)
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