Düsseldorf Grundschüler bekommen Bücherschrank auf dem Schulhof

Unterbilk · Weil in den Giveboxen in der Stadt meist Kinderbücher fehlen, gibt es an der Konkordiastraße nun ein eigenes Angebot für sie.

 Die Schüler der GGS Konkordiastraße stürzten sich auf den neuen Bücherschrank auf ihrem Schulhof.

Die Schüler der GGS Konkordiastraße stürzten sich auf den neuen Bücherschrank auf ihrem Schulhof.

Foto: Christoph Reichwein

Das Prinzip des Gebens und Nehmens erfreut sich an immer mehr Orten in der Stadt an Beliebtheit: Giveboxen und öffentliche Bücherschränke an verschiedenen Plätzen laden dazu ein, sich zu bedienen und ausgelesene Bücher oder nicht mehr genutztes Spielzeug abzugeben.

Jetzt gibt es erstmals einen Bücherschrank nur für Kinder: Die GGS Konkordiastraße stellte die Tausch-Station mit Geld des Fördervereins der Schule und einer Spende der Stadtsparkasse auf. Eltern sorgten für die erste Füllung, Mitglieder des Vereins wollen für die Instandhaltung und gegebenenfalls auch Erweiterung des Bücherschranks sorgen.

"Die Kinder haben in der Woche schon toll gesammelt und Bücher abgegeben", freut sich Schulleiterin Silvia Johannpeter bei der Eröffnung des Schranks. Nachdem die Grundschüler sich über ihn hergemacht hatten, blieb somit trotzdem noch genügend Lesestoff für die kommenden Wochen und Monate übrig, den sich die Schüler ausleihen oder gegen eigene Bücher tauschen können, die sie nicht mehr haben wollen. "Irgendwann möchten die Kinder einfach keine Prinzessinnenbücher mehr lesen, da wollen sie dann Hexen und Vampire", sagt Anke Schäfer, stellvertretende Schulleiterin. Einen Tauschmarkt für Kinderbücher gebe es bisher nicht, Internetplattformen würden zwar für alles Mögliche genutzt, selten aber für Kinderliteratur.

Die Regeln des Büchertauschs erklärt Johannpeter gleich bei der Eröffnung: "Ihr könnt euch Bücher nehmen, lesen und zurückbringen, wenn ihr sie ausgelesen habt." Auch in den eigenen Kinderzimmern sollen die Grundschüler schauen, ob sie nicht etwas als Gegenleistung fänden, dass andere Kinder noch lesen möchten. Denn die würden mit den anderen Bücherschränken der Stadt nicht glücklich: "Die Schränke sind zu groß, die Türen gehen zu schwer auf, und es sind zu wenig Kinderbücher da."

Über den Standort habe Johannpeter mit dem Förderverein verhandelt, der größere Schulhof an der Rückseite des Gebäudes sei dazu wenig geeignet gewesen. "Da gibt es Klettergerüste, es wird getobt, das ist nicht der beste Ort für den Schrank", erklärt die Schulleiterin. Stattdessen ist er nun über die Konkordiastraße zu erreichen, ausschließlich zu den Schulzeiten. Eine Mutter übernimmt die Patenschaft für den neuen Schrank, auch der Hausmeister habe ein Auge auf ihn.

(RP)
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