Düsseldorf Zakk on tour: Mehr Programm in den Stadtteilen

Düsseldorf · "Zakk findet Stadt" lautet ein Pilotprojekt, mit das anerkannte Kulturzentrum Zakk mit Sitz in Flingern-Süd sich künftig in die Fläche wagen will. "Wir wollen aus unserem Stammhaus hinaus gehen und niedrigschwellige Kunst- und Kulturangebote machen, die eine kulturelle Teilhabe für jeden ermöglichen", sagt Heike Billhardt-Precht vom Zakk. Dafür suchte das Zakk Stadtteile aus, in denen es nur wenige solcher Angebote gibt, in denen nicht so wohlhabende Menschen leben und die nicht oft im Focus der Öffentlichkeit stehen.

Zunächst soll aber diese neue Art der Kulturarbeit, die vom Familienministerium und der Landesarbeitsgemeinschaft soziokulturelle Zentren für drei Jahre finanziert wird, nur in Rath ausprobiert werden. Hier hat man mit dem Rather Familienzentrum (RFZ) einen guten Kooperationspartner gefunden, der bereits seit Jahren versucht, Kultur im Stadtteil zu etablieren - mit wachsendem Erfolg. So wurde Anfang September eine Kulturwoche organisiert, die eine gute Besucherresonanz verzeichnete. Das Zakk hat daran mit einem Open-Air-Kinoabend bereits probeweise mitgewirkt. "Wir haben dabei festgestellt, dass hier ein großer Bedarf an solchen Angeboten vorhanden ist", sagt Ben Lowinski vom Zakk. Festgestellt wurde aber auch, dass durch derartige Kooperationen auch neues Publikum angesprochen wird. "Ich habe dort Menschen gesehen, denen ich bisher noch nie begegnet bin", sagt etwa der Heinz-Georg Coenen vom RFZ.

Zunächst für 14 Tage wird das Zakk unter dem Thema "Kultur.Raum.Nutzen" ein leerstehendes Ladenlokal am Rather Kreuzweg mieten. Dort wird zum Beispiel für Kinder ein Workshop durchgeführt, bei dem diese lernen, wie man einen eigenen Aufkleber kreiert. Es folgen Filmvorführungen, Informations- und Diskussionsveranstaltungen und ein gemeinsames Singen beliebter Songs. An den Abenden sollen zudem Konzerte, Lesungen oder gemeinsames Spielen stattfinden und Ideen von den Besuchern aufgegriffen werden. Außerdem wird es in Zusammenarbeit mit der jungen Karnevalsgesellschaft "De lilla Engel" im RFZ einen Kursus geben, bei dem Kinder und Jugendliche lernen, wie man Texte für den Karneval wie Büttenreden oder Liedtexte schreibt. Nach Möglichkeit soll später nach Auftrittsmöglichkeiten für die jungen Verfasser gesucht werden.

Bereits morgen werden zusammen mit dem Projekt "Kooperation im Quartier" (KIQ) die Schaufenster eines zur Zeit nicht genutzten Geschäfts an der S-Bahn-Station Rath-Mitte verschönert. Die Künstlerin Yvonne Hollunder wird die Scheiben mit Gedichten von Pamela Granderath gestalten. "Es ist toll, wie einfach solche Projekte mit den Partnern vor Ort umgesetzt werden können. Wir können gut die bereits vorhandenen Netzwerke nutzen", sagt Lowinski.

Und das Zakk kann die Erfahrungen nutzen, um sich nach Rath auch in weiteren Stadtteilen zu präsentieren.

(RP)
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