Duisburg Das Quadrat und seine Möglichkeiten

Duisburg · Gerhard Losemann zeigt in seiner DU-Art-Galerie Werke von Martin Goppelsröder, Hans-Joachim Herberts und Hans-Helmut Zimmermann. Die elegante Ausstellung wird am Samstagabend eröffnet.

 Prof. Martin Göppelsröder behandelt das Thema "Quadrat" auf höchst originelle und virtuose Weise.

Prof. Martin Göppelsröder behandelt das Thema "Quadrat" auf höchst originelle und virtuose Weise.

Foto: peter Klucken

Viele Jahre lang war Hans-Joachim Herberts (1925 bis 1992) einer der wichtigsten Künstler in Duisburg. Schön, dass Gerhard Losemann in seiner Archiv-Galerie DU-Art (Dellplatz 8) an den bedeutenden Vertreter der nicht-figürlichen Kunst erinnert. Schön auch, dass Losemann zwei zeitgenössische Künstler der Region als gleichberechtigte Ausstellungsbegleiter gewinnen konnte: Martin Goppelsröder und Hans-Helmut Zimmermann. Geeint hat Losemann die drei Künstler durch ein Motiv: das Quadrat. Der Titel der überaus sehenswerten Schau, die am Samstag, 11. März, 19.30 Uhr, eröffnet wird heißt: "Das Quadrat und seine Veränderung."

Beim Pressegespräch zur Ausstellung erinnerte Losemann an das "Ur-Erlebnis", als er zusammen mit Herberts einst in der St. Petersburger Eremitage das "Schwarze Quadrat auf weißem Grund" von Malewitsch (1878-1935) sah. Der Avantgardist wollte eine Art Ikone der Gegenwart schaffen, bei der die Geschichte der Kunst quasi auf "Null" gesetzt wird. Das Quadrat sollte auch ein Hauptmotiv im Werk von Herberts werden. Allerdings war der Duisburger ein Künstler, der gerne mit vielen Farben arbeitete. Er liebte das Bunte, gefasst in mehr oder weniger festen Strukturen.

Ganz anders geht H. H. Zimmermann (Jahrgang 1942) mit Farben bzw. Nicht-Farben um. Weiß, Schwarz, Blau, Grau sind die einzigen Tonalitäten, die Zimmermann meist nur paarweise nutzt. Seine Werke sind Präzisionsarbeiten, glaskare Bildkonstruktionen, die mit mathematischen Flächen spielen. Losemann gibt eine schöne Bildbeschreibung wieder: "Aus einfachen Flächenkonstellationen und mit einer subtil ausgewogenen Farbpalette entstehen Bildkonstruktionen von meditativer Klarheit und überraschender, die Grenzen der Vorstellungskraft herausfordernder Raumwirkungen. Eine Kunst, die auf die Kraft der Intuition und der Fantasie setzt, ohne der kontrollierten Logik des Denkens auszuweichen." - Prof. Martin Goppelsröder (ebenfalls Jahrgang 1942), der viele Jahre an der Universität Duisburg-Essen im Bereich Kunst und Gestaltung lehrte, behandelt das erstaunlich facettenreiche Thema "Quadrat" auf höchst originelle und virtuose Weise: als Federzeichnung. Mit feinsten Tuschestrichen, die in vielen Schichten aufgetragen werden, formt er scheinbar locker, aber dennoch geometrisch diszipliniert, quadratische Felder, die wie abstrahierte Landschaften wirken. Hell- und Dunkelkontraste werden so miteinander kombiniert, dass Perspektiven entstehen, die wie Ausblicke auf eine noch unbekannte Welt wirken.

Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Arbeit des niederländischen Künstlers Adreanus Johannes Wilhelmus Duijvestijn (1927 bis 1998), der aus 21 verschieden großen Quadraten ein einziges Quadrat zusammensetzt.

Nach der Ausstellungseröffnung am Samstag ist die Galerie in den kommenden Wochen jeweils donnerstags und freitags, von 18 bis 21 Uhr geöffnet. Die meisten der ausgestellten Werke können auch gekauft werden.

(pk)
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