Duisburg GNS will sich bis 2019 zurückziehen

Duisburg · Die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) kündigte gestern an, sich bereits bis 2019 aus dem Wohngebiet in Wanheim zurückzuziehen. Bisher war die Rede von 2022. Grüne und BUND begrüßen diese Ankündigung.

 Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Proteste von Atomgegnern gegen die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) in Wanheim gegeben.

Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Proteste von Atomgegnern gegen die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) in Wanheim gegeben.

Foto: rp-archivfoto

Die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, sich aus Duisburg zurückziehen und ihre Konditionierumngsanlage für schwach- und mittelradioaktive Stoffe in Wanheim-Angerhausen zurückbauen. Im Gespräch war bisher das Jahr 2022. Gestern nun erklärte GNS, sich bereits bis 2019 aus dem Wohngebiet in Wanheim zurückziehen zu wollen. Also mindestens drei Jahre früher als geplant.

Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Proteste rund um den Betrieb mitten im Wohngebiet gegeben, der vor allem Bauteile, Reinigungsmaterialien, kontaminierte Schutzkleidung, Kabel, Stahl und ähnliche Materialien aus den deutschen Atomkraftwerken und dem Forschungsreaktor in Jülich aufarbeitete.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßte gestern die Ankündigung der GNS, bis 2019 die Atommüll-Konditionierungsanlage in Duisburg zu schließen. Jetzt müssten der Ankündigung aber auch konkrete Taten folgen. "Bei aller vorsichtigen Freude, dass ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen ist, darf man nicht vergessen, dass die strahlenschutzrechtliche Genehmigung uneingeschränkt bis 2022 vorliegt. Nun müssen den Worten auch Taten folgen und unverzüglich eine Stilllegungsgenehmigung bei der Bezirksregierung Düsseldorf beantragt werden", sagte Kerstin Ciesla, stellvertretende Vorsitzende des BUND NRW. Die Günen im Ortsverband Duisburg Süd begrüßen die Entscheidung der GNS, nun einen Umzug vor 2022 anzustreben außerordentlich und freuen sich über diese Kooperationsbereitschaft. "Denn obwohl der Mietvertrag des Unternehmens in Duisburg bis 2025 läuft, werden aktuell die Möglichkeiten eines vollständigen Rückzugs bis 2019 überprüft. Diesen Prozess möchten wir weiterhin aktiv und konstruktiv begleiten", so von Spiczak, Ratsfrau und Sprecherin des Ortsverbandes.

"Der zügige und sichere Rückbau der Betriebstätte der GNS in Duisburg ist für alle Beteiligten und besonders für die direkten Anwohnerinnen und Anwohner in Wanheim ein wichtiges Anliegen. Seit vielen Jahren schon kämpfen wir zusammen mit den Bürgervereinigungen für eine Verlagerung des Standtorts der GNS", erklärte Spiczaks PArteikollege Dr. Sebastian Ritter aus der Bezirksvertretung Süd.

Die Konditionierungsanlage für schwach- und mittelradioaktive Materialien der GNS in Duisburg befindet sich seit 1985 unmittelbar an der Wohnbebauung in Wanheim. Der BUND NRW kündigte an, den Prozess des Stilllegungsantrages kritisch und konstruktiv zu begleiten. Je eher die Annahme von radioaktiven Abfällen und die unnötigen Transport beendet würden, desto besser. "Laufzeit ist Gefahrzeit", so Ciesla: "Wir werden die rot-grüne Landesregierung nicht aus Ihrer Verpflichtung zur Einhaltung Ihres Koalitionsvertrages entlassen, in dem bereits 2010 und erneut 2012 die Schließung der Konditionierungsanlage explizit festgehalten ist." Der BUND bestehe weiterhin darauf, dass von der GNS verbindlich gemacht wird, dass mittel-radioaktive Materialien keineswegs in Duisburg verarbeitet werden.

(RP)
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