Duisburgs Polizei und ihre Probleme Kein Alkohol ist nicht die Lösung

Duisburg · Am Samstag in einer Woche kommt es in der Schauinslandreisen-Arena zu einer Begegnung mit Zündstoff. Der MSV trifft dann im Pokal bekanntlich auf Schalke 04.

 Es ist nur eine Minderheit von Fans, die auf Randale und Gewalt aus sind. Ob ein Alkoholverbot im Stadion hier etwas bewirken kann, ist umstritten.

Es ist nur eine Minderheit von Fans, die auf Randale und Gewalt aus sind. Ob ein Alkoholverbot im Stadion hier etwas bewirken kann, ist umstritten.

Foto: Christoph Reichwein

Was sich auf dem Rasen abspielt, ist die eine Sache. Brenzliger könnte es auf den Zuschauerrängen und rund ums Stadion zugehen. Denn wenn MSV- auf Schalke-Fans treffen, so war das noch nie eine Begegnung voller Liebe und Harmonie. Das Zusammentreffen gilt als "Hochrisikospiel". Und für solche wollen die Innenminister besondere Regelungen, haben sie erst vor kurzem bei einer ihrer Konferenz vereinbart. NRW-Innenminister Ralf Jäger hat die Duisburger Polizei schriftlich aufgefordert, mit dem MSV über ein alkoholfreies Stadion an diesem Tag zu verhandeln, offenbar getreu dem Motto: kein Alkohol, mehr Sicherheit. Anlässlich der Diskussion in der Innenministerkonferenz hat er die Polizeipräsidentin gebeten, mit der Vereinsführung zu erörtern, "bei welchen Spielen sich ein Alkoholverbot in Stadien entsprechend der Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesspielen des DFB realisieren lässt, um dadurch zu einer Verringerung von Aggressionsdelikten beitragen zu können", heißt es wörtlich in dem Schreiben von Ralf Jäger.

In wenigen Tagen wird die Entscheidung fallen, ob es für die Fans am 8. August nur Limo statt Bier geben wird. Nach jetzigem Stand wird das nicht passieren. Denn Erfahrungen der Vergangenheit haben zumindest hier gezeigt, dass diejenigen, die Randale machen, sich für die Prügeleien nicht erst Mut antrinken müssen. Offen ist auch die Frage, wie weit ein Alkoholverbot reichen soll? Gilt es nur für die Fans auf den billigen Plätzen? Oder muss man aus Gründen der Gleichbehandlung auch denen im Businessbereich und in den VIP-Logen den Hahn zudrehen? Die Konsequenz wäre, dass dann auch Ralf Jäger und seine Freunde, mit denen er am 8. August die Begegnung gegen Schalke von der Promi-Tribüne aus verfolgen will, auf Wein, Sekt und Bier verzichten müssten. Die Innenminister schlagen allerdings auch vor, bei diesen Hochrisikospielen das Kartenkontingent für die gegnerischen Fans zu reduzieren.

Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass die unmittelbar angrenzenden Ränge rechts und links vom Gästeblock frei bleiben sollten. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die gegnerischen Fans bis auf Zaunnähe nahe kommen und sich provozieren lassen, mal eben über die Abgrenzungen zu klettern, um sich die Nasen blutig zu schlagen. Das nächste "Hochrisikospiel" nach der Schalke-Begegnung droht der Schauinslandreisen-Arena erst wieder am 1. Mai kommenden Jahres, wenn die Düsseldorfer Fortuna anreist. An diesem "Tag der Arbeit" werden Sicherheitskräfte und Polizei besonders gefordert sein. Denn bei diesem "Straßenbahnduell" gab es in der Vergangenheit immer reichlich Randale.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort