Teuer verkauft

Rollhockey-Bundesligist RESG Walsum bot im Europapokal-Rückspiel gegen die spanische Profi-Mannschaft CH Pati Blanes eine beeindruckende Leistung und zog nur mit 3:7 den Kürzeren.

Es scheint so, als sei der spielerische Hebel endgültig umgelegt und der Schulterschluss mit den Fans vollzogen worden. Die Begeisterung aus dem Düsseldorf-Spiel wurde von Mannschaft und Publikum übernommen – ja sogar noch ausgeweitet. Trotz Fußball-Länderspiel, Prinzenproklamation in der Stadthalle und später Abendstunde waren alle wiedergekommen – und sollten es nicht bereuen. Einmal mehr bot die RESG Walsum beste Werbung für den Rollhockeysport und dem spanischen Vertreter CH Pati Blanes bei der 3:7 (2:4)-Niederlage im Europapokal-Rückspiel gehörig Paroli.

Trotz klarer Rollenverteilung spielte die Mannschaft von Freddy Grijseels, die im Hinspiel noch eine 1:10-Klatsche kassierte hatte, munter mit. Blanes, aktuell Zweiter der spanischen Liga, war in Bestbesetzung angetreten und tat gut daran. Das erste Ausrufezeichen setzte nämlich der Walsumer Robbie van Dooren mit einem Lattenknaller in der dritten Minute. Postwendend erzielten die Katalanen durch Osvaldo Raed zwar die Führung, doch dann spielte die RESG Chance um Chance heraus. In der neunten Minute gelang dem erneut überragenden Lukas Lemkamp dann der verdiente Ausgleich. Irritiert vom Auftreten der Walsumer und dem ohrenbetäubenden Lärm in der Halle Beckersloh, verloren die Spanier jetzt sogar für Minuten ihren sonst so gefürchteten Spielfluss und die gewohnte Ballsicherheit. Vollends aus dem Häuschen waren die Fans in der 17. Minute, als Kay Hövelmann unbekümmert Richtung Tor kurvte und abgeklärt zur Führung einschob. Blanes’ Trainer an der Bande war außer sich und rief sein Team lautstark zur Ordnung. Bis zur Halbzeit rückte der Favorit die Verhältnisse dann wieder zurecht und zog auf 2:4 davon.

Doch wer jetzt einen Einbruch der „roten Teufel“ befürchtet hatte, sah sich getäuscht. Alex Ridaura erhöhte für Blanes auf 2:5, die Moral der RESG konnte aber auch er nicht brechen. In bester Knipser-Mentalität traf Lemkamp zum 3:5. Die weiteren Gegentore durch Llado und erneut Ridaura zum 3:7-Endstand taten der Stimmung keinen Abbruch mehr. Die RESG hatte sich mehr als teuer verkauft, leidenschaftlich gekämpft.

Entsprechend angetan zeigte sich Trainer Freddy Grijseels: „Wir haben heute zwei Klassen besser gespielt als im Hinspiel. Wenn wir die derzeitige Form mit in die Meisterschaft nehmen können, hat sich die Europapokal-Teilnahme für uns schon gelohnt.“

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort