Wasserball "Wir können auch in Berlin bestehen"

Duisburg · Der Kapitän tritt mit dem ASC Duisburg heute und morgen im zweiten und dritten Finale bei Spandau Berlin an.

 ASCD-Kapitän Tobias Kreuzmann nach dem Pokalerfolg mit Töchterchen Leni.

ASCD-Kapitän Tobias Kreuzmann nach dem Pokalerfolg mit Töchterchen Leni.

Foto: Bärendahls

Gestern Mittag sind die Wasserballer des ASC Duisburg nach Berlin aufgebrochen. In der Schöneberger Schwimmhalle findet heute (16 Uhr) und morgen (18 Uhr) die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft ihre Fortsetzung. Das erste Duell gegen die Wasserfreunde Spandau 04 konnten die Amateure im Vereinsbad mit 8:7 für sich entscheiden. Über die Chancen, auch in der Hauptstadt zu bestehen, sprach Kapitän Tobias Kreuzmann kurz vor der Abreise mit Kristof Köller.

Herr Kreuzmann, Ihre Mannschaft hat zwei Mal hintereinander gegen Spandau gewonnen, im Pokal-Endspiel und zum Auftaktserie der Finalserie in der Meisterschaft. Holt der ASCD jetzt auch das Double?

Kreuzmann Soweit denken wir noch nicht. Wir sind bis jetzt gut damit gefahren, von Spiel zu Spiel zu denken und jedes Finale für sich als echtes Endspiel zu sehen. Genau mit dieser Einstellung werden wir auch in Berlin antreten. Dass wir die Spandauer zwei Mal bezwingen konnten, gibt uns natürlich unglaublichen Rückenwind.

Beeindruckend war die Art und Weise, wie der ASCD gewonnen hat.

Kreuzmann Wir haben auf jeden Fall beide Male absolut verdient gewonnen, auch wenn die Spielverläufe doch unterschiedlich waren. Im Pokalfinale haben wir es geschafft, von Anfang an dominant auftreten. Im ersten Liga-Finale haben wir einen schlechten Start erwischt, uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und am Ende zwar knapp, aber verdient gewonnen.

Beide Spiele konnte Ihr Team allerdings in vertrauter Umgebung bestreiten. In Berlin zu gewinnen, dürfte noch schwieriger werden.

Kreuzmann Dass wir ans Limit gehen müssen, ist uns allen bewusst. Da führt gegen Spandau kein Weg dran vorbei. Wichtig ist, dass wir auf uns gucken, fokussiert bleiben und unsere Leistung bringen. Dann können wir's packen. Und dass wir auch in Berlin bestehen können, haben wir in den Finalserien 2010 und 2011 ja schon unter Beweis gestellt.

In der letzten Saison gewann Spandau in Meisterschaft und Pokal alle sechs Spiele gegen den ASCD. Was hat sich seitdem verändert?

Kreuzmann Zunächst darf man nicht vergessen, dass wir die gesamte letzte Saison über unglaubliches Pech hatten, was Verletzungen und Krankheiten anbelangt. Till Rohe ist komplett ausgefallen. Moritz Schenkel hatte lange mit Hüftproblemen zu kämpfen. Auch Paul Schüler und mich hatte es erwischt. In den Endspielen musste neben Till dann auch noch Julian Real passen. Diese Ausfälle waren nicht zu kompensieren. Auch in dieser Saison hatten wir immer mal wieder mit Verletzungen zu kämpfen, mit dem Unterschied, dass wir jetzt alle topfit sind.

Aber das ist doch sicher nicht der einzige Grund, weshalb der ASCD in dieser Spielzeit so stark ist.

Kreuzmann Nein, natürlich nicht. Da kommen viele Faktoren zusammen. Wir spulen ein straffes Pensum ab, trainieren bis zu acht Mal in der Woche, haben einen akribisch arbeitenden Trainer und mit Dennis Eidner im Center nochmals an Qualität gewonnen. Unsere größte Stärke ist aber sicherlich unser überragender Zusammenhalt in der Mannschaft, aber auch im ganzen Verein.

Sie werden nächsten Monat 32, haben an zwei Olympischen Spielen sowie an etlichen Welt- und Europameisterschaften teilgenommen und zweimal den Pokal gewonnen. Am Sonntag könnte sich nun Ihr Traum von der Meisterschaft erfüllen.

Kreuzmann Das ist mir nicht entgangen. Aber bei aller Euphorie sollten wir die Kirche im Dorf lassen und, von Spiel zu Spiel schauen. Das Wochenende in Berlin wird hart.

(kök)
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