Duisburg Verbraucherzentrale: Mit Beratung voll ausgelastet

Duisburg · Mehr als 13 000 Anfragen registrierte die Verbraucherzentrale Duisburg in 2013.

Die Verbraucherzentrale (VZ) Duisburg stellte gestern in ihren neuen Räumlichkeiten an der Friedrich-Wilhelm-Straße den Beratungsbericht für das Jahr 2013 vor. Laut Marina Steiner, Leiterin der Beratungsstelle, stagnierten die Anfragen mit einer Gesamtzahl von 13 184 auf "einem sehr hohen Niveau". Gemessen am Personalschlüssel weise Duisburg sogar landesweit die höchste Zahl auf.

Großen Nachfragebedarf hatten die Kunden wiederum im Bereich Telekommunikation. "Es geht ums Internet, Festnetz- und Mobilfunksanschlüsse", so Marina Steiner. Zwar habe die Novelle des Telekommunikationsgesetzes einige Verbesserungen gebracht, problematisch bleibe jedoch häufig der Anbieterwechsel bei Umzügen. "Es gibt Verbraucher, die bis zu zwölf Wochen ohne Telefon und Internet auskommen mussten. Schwierig ist vielfach auch die Rufnummermitnahme bei einem Anbieterwechsel", so Steiner.

Die verschiedenen Altersklassen interessieren verschiedene Themen

Im Bereich Mobilfunk suchen nach Auskunft der VZ insbesondere junge Leute Hilfe - meist erst dann, wenn der Vertrag bereits geschlossen ist. "Es ist Unerfahrenheit und der große Reiz, das neueste Gerät haben zu wollen. Dann rückt der gewählte Tarif oft in den Hintergrund". Explodierende Kosten führten dann dazu, dass Jugendliche über Handyverträge in die Schuldenfalle geraten, erklärte die Leiterin der Beratungsstelle. Laut Dr. Ralf Krumpholz, Dezernent für Umwelt und Verbraucherschutz, müsse die Finanzkompetenz junger Leute aus diesem Grund gestärkt werden.

Viele Anfragen registrierte die Verbraucherzentrale Duisburg im vergangenen Jahr auch im Bereich Finanzen. Die von der VZ angebotene Beratung zu Themen wie Altersvorsorge und Hausfinanzierung, die Verbrauchern einen "geldwerten Vorteil bieten", so Marina Steiner, sei äußerst gut angenommen worden. "Die Anbieterneutralität ist unser höchstes Gut. Dafür sind viele Verbraucher bereit, die 170 Euro Gebühren zu bezahlen", erklärte sie.

So viele Themen abdecken wie möglich

In die Beratung kamen Verbraucher außerdem wegen Abzocker-Gewinnspielen, unerklärlichen Forderungen von Inkassounternehmen, dem Erhalt von Phishing-Mails, Fragen zur Strompreiserhöhung durch die EEG-Umlage und Unklarheiten über Reklamationsrechte nach dem Kauf von Waren. 2008 Gespräche wurden im Jahr 2013 in der Beratungsstelle geführt. Damit sei man mit zwei Planstellen für Leitung und Beratung sowie eine halben Stelle für eine Bürokraft "am Maximum", so Steiner. Derzeit arbeite man an einer besseren telefonischen Erreichbarkeit. Laut einer EMNID-Umfrage konnte die VZ NRW ihre Kunden 2013 überzeugen: Ganze 88 Prozent waren mit der Beratung sehr zufrieden.

(RP)
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