Kommentar: Unsere Woche Weitere Wege sind zumutbar

Duisburg · Der Umbau der Sparkasse Duisburg ist notwendig und überfällig. Vorstandschef Dr. Bonn nimmt mit dem Erneuerungsprogramm Einschnitte vor wie keiner seiner Vorgänger. Er wird dafür in der Öffentlichkeit mit Sicherheit kritisiert werden. Denn viele Kunden werden auf ihre vertraute "Sparkasse um die Ecke" nicht verzichten wollen.

Aber Bonn vollzieht nur das, was Großbanken schon seit Jahren praktizieren. Ihre Kunden haben es bis zur nächsten Filiale oft so weit, dass sie nur mit dem Auto, dem Linienbus oder dem Taxi dorthin kommen. Warum soll das nicht auch Sparkassenkunden zuzumuten sein? Wir alle haben uns ja auch daran gewöhnt, dass es den "Tante Emma Laden" nebenan nicht mehr gibt und fahren zum nächsten Supermarkt. Und keiner wundert sich mehr darüber, dass anstelle der Tankwarte heute jeder selbst den Autotank mit Benzin füllt.

Sparkassenchef Bonn wird am wirtschaftlichen Erfolg gemessen und nicht daran, wie viele Kunden ihn lieb haben. Keinem ist damit gedient, wenn die Sparkassen-Bilanzen aufgrund schwieriger werdender Rahmenbedingungen schlechter ausfallen - weder die Kunden, die dem Geldinstitut ihr Erspartes anvertrauen, noch die zahlreichen Vereine, Verbände und Senioreneinrichtungen, die ohne Sparkassen-Sponsoring längst hätten aufgeben müssen. Von dem gesellschaftlichen Engagement profitieren wir fast alle, auch die, die vielleicht künftig einen weiteren Weg bis zur nächsten Geschäftsstelle haben.

Hildegard Chudobba

(RP)
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