Emmerich 26 Millionen Euro für die Zuckerfabrik

Emmerich · Pfeifer & Langen baut in Appeldorn zwei neue Silotürme mitsamt Sieb- und Versandstation. Die Rübenkampagne wird wohl ausgeweitet werden. Die Geschäftsleitung bekennt sich klar zum Standort. Es entstehen weitere Arbeitsplätze.

 Kreiswirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers, Standortleiter Andreas Dolls, Geschäftsführer Michael Schaupp, Bürgermeisterin Britta Schulz und Betriebsratschef Reinhard Kühnen (von links) beim ersten Spatenstich.

Kreiswirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers, Standortleiter Andreas Dolls, Geschäftsführer Michael Schaupp, Bürgermeisterin Britta Schulz und Betriebsratschef Reinhard Kühnen (von links) beim ersten Spatenstich.

Foto: Markus van Offern

Pfeifer & Langen baut in Appeldorn zwei neue Silotürme mitsamt Sieb- und Versandstation. Die Rübenkampagne wird wohl ausgeweitet werden. Die Geschäftsleitung bekennt sich klar zum Standort. Es entstehen weitere Arbeitsplätze.

Für manche sind es nur zwei Silotürme, für Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz ist die Investition des Unternehmens Pfeifer & Langen in Appeldorn ein "Schritt in die Zukunft und ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Standorts und von Arbeitsplätzen."

Jetzt fand auf dem Gelände der Appeldorner Zuckerrübenfabrik der erste Spatenstich für zwei neue Silotürme mitsamt Sieb- und Versandstation statt. Die beiden Zuckerlager mit einer Kapazität von insgesamt 80.000 Tonnen ergänzen das bisherige, das 2500 Tonnen Zucker fasst. "Diese Silos mit einer Höhe von etwa 55 Metern werden zukünftig maßgeblich unsere Silhouette bestimmen", sagte der Standortleiter Andreas Dolls.

Im Sieb- und Versandgebäude wird der Zucker fraktioniert und später entweder lose in Silozügen direkt ab Appeldorn an die inländischen Industriekunden versenden, oder abgesackt per Container exportiert. "Appeldorn wird damit aufgrund seiner Nähe zum Rhein eine wesentliche Rolle in der Exportstrategie von Pfeifer & Langen spielen", betonte Dolls.

Als Bauzeit sind anderthalb Jahre veranschlagt. "Das entspricht etwa der Bauzeit der Fabrik vor 40 Jahren, was auch noch mal ein Indiz für die Größe und Bedeutung der Investition ist", sagte der Standortleiter. Für den neuen Betriebsteil werde man neue Mitarbeiter einstellen, kündigte Dolls an.

Sie werden dann in einem Werk arbeiten, das auch vier Jahrzehnte nach seiner Errichtung noch als Vorbild für eine effiziente Fabrik gilt. "Man kann den damaligen Gestaltern nur ein großes Kompliment aussprechen. Man hat hier erstmalig ein vollkommen neues Werksdesign etabliert, welches auch später in unserer heute modernsten Fabrik in Könnern aufgegriffen wurde. Wie erfolgreich das neue Konzept war und ist, erkennt man daran, dass das Grundgerüst bis heute Bestand hat. Die kurzen Wege und die modernen Anlagen machten Appeldorn zu einer der effizientesten Zuckerfabriken", sagt Dolls.

Auch Michael Schaupp, der Geschäftsführer der Pfeifer-&-Langen-Gruppe, war nach Appeldorn gekommen, um mit den Mitarbeitern auf die Betriebserweiterung anzustoßen. "Das ist für uns eine erhebliche Investition. 26 Millionen Euro sind auch ein deutliches Bekenntnis zum Standort Appeldorn", sagte Schaupp. Die Baumaßnahme soll Pfeifer & Langen im zunehmenden Wettbewerb helfen, erläuterte er. Hintergrund ist, dass die Europäische Zuckermarktordnung am 30. September 2017 ausläuft. "Dann kann jeder Zucker vermarkten und exportieren", so Schaupp. Die geplanten zwei neuen Silos würden die Leistungsfähigkeit der Appeldorner Zuckerrübenfabrik noch einmal steigern, so der Pfeifer-&-Langen-Chef.

Tim Wischmann, Leiter der Abteilung Landwirtschaft, freut sich darüber, dass die Lagerkapazität nun erweitert wird. "Das hilft uns enorm. Wir haben viele neue Landwirte im westlichen Münsterland für uns gewonnen, die uns nun ihre Rüben anliefern wollen. Die B 67 ist die ideale Verbindung dorthin", sagt Wischmann.

Die Rübenkampagne werde deswegen wohl ausgeweitet.

(RP)
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