Rees Bloß nicht sitzen bleiben

Rees · Im Sommer kommt der Doppeljahrgang in die Oberstufe. Die Umstellung auf das Turbo-Abitur sorgt dafür, dass zwei Jahrgänge quasi verschmelzen. Damit das gelingt, sollten möglichst alle Zehner die Versetzung schaffen.

E I = (P:S) x 40. Das ist eine der neuen Formeln für das Turbo-Abitur. Mit diesem System wird später berechnet, wie viele Punkte aus den beiden Qualifikationsjahren der Oberstufe ins Abiturzeugnis einfließen. Die neue Situation macht solche hohe Mathematik notwendig. Denn da nicht mehr alle Schüler auch die gleiche Anzahl von Kursen haben, sorgt diese Berechnung für Notengerechtigkeit. Bei solchen Formeln war es dann sicher kein Hindernis, dass mit Erwin Soll ein Mathematiklehrer die Oberstufen-Information der Schüler und Eltern am Gymnasium Aspel übernahm.

Im Sommer gibt es die einmalige Situation, dass zwei Jahrgänge gleichzeitig in die Oberstufe kommen. Die jetzige Zehn, die noch nach 13 Jahren Abitur macht, und die Neun, die bereits nach zwölf Jahren ihr Abiturzeugnis bekommt. Die Jahrgänge machen gleichzeitig 2103 ihr Abitur. Das sorgt für eine Reihe von Neu-Regelungen, zu denen Schulleiter Roman Claus etwas ironisch meinte. "Eltern und Lehrer sollten erst gar nicht versuchen, alles zu verstehen."

Ein Problem wird sich bereits zum Halbjahr stellen. Denn dann steht die Versetzung der jetzigen Klasse 10 in die Oberstufe an. Doch was ist, wenn jemand aus der Stufe sitzen bleibt? In Klasse 9 kann er nicht zurück, weil die ja auch in die Oberstufe wechselt. Er müsste also in die 8, die allerdings nach einem ganz anderen Lehrplan unterrichtet wurde. "Wir werden daher versuchen, dass möglichst alle versetzt werden", sagt Soll. Das sei freilich kein Freibrief. Das Gymnasium werde schwächere Schüler gezielt fördern, damit sie den Sprung in die Oberstufe schaffen. Gelingt der allerdings nicht, bleibt als letzte Konsequenz nur das Wiederholen in der jetzigen Klasse acht.

"Lupo"-Datei als Hilfsmittel

Hauptsorge der Eltern sei derzeit nicht die kommende Oberstufenzeit, sondern die Frage, wie es nach dem Abitur weitergeht. "Schließlich kommen dann zwei Jahrgänge gleichzeitig aus der Schule. Für beide müssen dann Studienplätze und Lehrstellen zur Verfügung stehen", sagt Erwin Soll.

Von Seiten des Schulministeriums werden die Eltern beruhigt. Das Land werde für ausreichend Studienplätze sorgen. Innovations-Minister Andreas Pinkwart ließ sogar Broschüren an die Schüler verteilen, in denen sie sich quasi den Studienausweis schon ausschneiden können. So sicher sei der Studienplatz.

Zentrales System bleibt wie bisher die Wahl von Leistungs- und Grundkursen. Es gibt Pflichtbereiche und Wahlmöglichkeiten. Damit auch kein Schüler zu viel oder zu wenig Kurse belegt, kommt ab der nächsten Woche "Lupo" zum Einsatz. Diese Computerdatei können sich Schüler herunterladen und dort ihre Schullaufbahn planen. Also Kurse und Wunschfächer eintragen, Abiturfächer festlegen und schließlich drauf hoffen, dass die Datei "Grünes Licht" gibt. Damit auch alles glatt geht, beginnt die Wahl der Kurse bereits nach den Osterferien.

(RP)
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