Rees Haldern außer Rand und Band

Rees · Nicht nur der jecke Nachwuchs zeigte eine tolle Leistung auf der närrischen Bühne.

 Kreischende Begeisterungsstürme gab's für den Showtanz der "Drunken Monkeys".

Kreischende Begeisterungsstürme gab's für den Showtanz der "Drunken Monkeys".

Foto: Markus van Offern

Die karnevalistische Treibjagd der 5. Jahreszeit startete am Samstagabend im Jagdrevier Haldern, im vollbesetzten Festsaal der Gaststätte Tepferdt. Durch ein Dickicht von humorvollen Sketchen, Büttenreden und anmutigen Tanzbeiträgen kämpfte sich der Oberjäger Prinz Gregor II. von Büchse und Haken und seine Waidmännin Prinzessin Lydia II. vom Kreis der 5. Jahreszeit durch das Revier. Viele Närrinnen und Narren, fantasievoll verkleidet, nahmen an der über vierstündigen Jagd teil und erlebten so manche Überraschungen.

Das Motto: "Haldern außer Rand und Band", bestätigte sich schon beim Einzug des Elferrates, der sich aus Exprinzen und Freunden des Prinzenpaares zusammensetzte. In seiner Antrittsrede bestätigte der Prinzregent, dass er die drei Voraussetzungen für die Amtszeit erfülle - gut Trinken, ein wenig Urlaub, und bekannt sein, wie ein bunter Hund. Mit Spannung verfolge er, wer länger im Amt bleiben wird - der amerikanische Präsident oder er. Für seine pikanten Episoden als leidenschaftlicher Jäger erntete er tosenden Applaus. Nach dem Ständchen des Spielmannszuges faszinierten die Funkemariechen, in ihren neuen Kostümen, mit einem spritzigen Tanz und akrobatischer Abschlusspyramide. Nachwuchsförderung fängt in Haldern im Kindergarten an. Die Jungen vom "Rockclub" präsentieren mit aufblasbaren "Luftgitarren", im passenden Outfit, lautstark Hardrock vom Feinsten. Die Mädchen vom "Fox Club Dirndl" führten, nach den Klängen von Andreas Gabalier, auf österreichisch-bayerischer Art einen anmutigen Tanz auf. Für diese tolle Darbietung des Regenbogen-Kindergartens startete der Sitzungspräsident, der souverän durch das Programm führte, die erste Rakete des Abends.

In einen Hexenkessel verwandelten die "Drunken Monkeys" die närrische Hochburg. Ein kampfbetonter Showtanz mit schweißtreibenden Trainingseinheiten, turnerischen Höchstleistungen, akrobatischen Einlagen, Elementen des Gardetanzes und einer Cheerleadereinlage, löste vor allem bei den weiblichen Narren kreischende Beigeisterungsstürme aus.

Klaus Stamm und Uli Uebbing entgeht in Haldern nichts. Gut beobachtet, hintergründig und mit gewitzten Anmerkungen in Szene gesetzt, spannten sie einen Bogen über die Jägerei, die Freibadschließung, Glasfaser, aber auch über die Missgeschicke einiger Halderner und strapazierten mit ihrem Vortrag die Lachmuskeln. Das Dorfgeschehen beleuchtete auch Dorfbäcker Michael Jansen, der zum Freibadproblem eine Lösung parat hatte. Das künftige Krematorium könnte mit der überschüssigen Wärme das Freibad beheizen.

Nach einem musikalischen Querschnitt des Dorfgeschehens wechselten die Disharmoniker in einen rührseligen Modus. Der Hommage an Haldern folgte der Refrain "Dat is Heimat, dat is Haldern, unser Lindendörp", den das Publikum mit nicht enden wollendem Applaus honorierte.

(het)
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