Emmerich Kaserne: Wiesen, Wald und Gewerbe

Emmerich · Wie das große Kasernengelände im Detail gestaltet wird, was alle Emmericher davon haben, warum es kein "Demenzdorf" gibt und wer eigentlich hinter den ganzen Plänen steht: Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

 Jogger im Wohngebiet. Im Hintergrund sind in dieser Perspektive die Hochhäuser im Westen außerhalb des Kasernengeländes zu erahnen.

Jogger im Wohngebiet. Im Hintergrund sind in dieser Perspektive die Hochhäuser im Westen außerhalb des Kasernengeländes zu erahnen.

Foto: Mona GmbH

Wie ist die Fläche aufgeteilt?

 Links: „Wohnen mit Pferd“ — Häuser, Gärten, Pferdeweiden, oben rechts ist das Reitsportzentrum.

Links: „Wohnen mit Pferd“ — Häuser, Gärten, Pferdeweiden, oben rechts ist das Reitsportzentrum.

Foto: Mona GmbH

Grob hält man sich an den einst gefassten Plan von jeweils einem Drittel "Wohnen", "Mischgebiet" und "Gewerbe" auf dem Kasernengelände. Es soll dabei noch wesentlich mehr Grün geben als heute mit großzügigen Park- und Waldflächen. Ein Plus für alle Bürger, denn alles ist öffentlich zugänglich. Den für sich genommen größten Raum des insgesamt 34,4 Hektar großen Areals nimmt das Thema "Wohnen mit Pferd" ein: 9,43 Hektar. Für "Gewerbe" sind 9,17 Hektar vorgesehen. Der Gesundheitswohnpark nimmt 3,4 Hektar ein.

  Der Gesundheitswohnpark mit Pflegeheim, Wohnungen für Alt und Jung, Ausbildungszentrum, Kita.

Der Gesundheitswohnpark mit Pflegeheim, Wohnungen für Alt und Jung, Ausbildungszentrum, Kita.

Foto: Mona GmbH

Warum soll es kein "Demenzdorf" mehr geben?

Es wird jetzt ein anderes Konzept verfolgt: Es soll gar kein "abgeschlossenes" Areal geben. Stattdessen leben die Demenzpatienten in Wohngruppen innerhalb des in offenen Gesundheitswohnparks. Gestalterische Elemente mit Farben oder helleren und dunkleren Bereichen sollen ihnen zur Orientierung dienen, damit sie sich nicht verirren — das ist die therapeutische Idee.

Zudem sind "nur" vier bis fünf Wohngruppen für je acht bis zwölf Bewohner geplant, es geht also um etwa 32 bis 60 Demenz-Patienten. Man richte sich dabei nach dem Bedarf in der Region, hieß es. Und der sei hier nun mal nicht so wie im Großraum von Amsterdam. Das dortige Demenzdorf war in der Vergangenheit als Vorbild im Gespräch.

Wer ist der Betreiber "Evergreen"?

Die Evergreen-Gruppe mit Sitz in Bayern operiert deutschlandweit. Sie unterhält Pflegeeinrichtungen für junge und alte Menschen, unter anderem in Bonn und Recklinghausen. Geschäftsführende Gesellschafterin ist Kornelia Oswald-Diesel. Evergreen sei ein "sehr erfahrener Betreiber", so Engelbert Menne von der "Mona GmbH", der das Kasernengelände gehört. Die Gruppe sei bei der Planung des Gesundheitswohnparks von Anfang an mit im Boot gewesen und wolle nun schon ab Herbst 2014 in die Werbung für die geplante Einrichtung einsteigen. Für Mona sei es "der entscheidende Coup" gewesen, Evergreen für das Projekt zu gewinnen.

Wie genau sehen die großen Wohngebiete aus?

Es werden normale Baugrundstücke verkauft, die Bauherren haben also wie üblich etwas Gestaltungsspielraum. Bei den Straßen gehen die Planer zunächst von einem Ausbau zu Tempo-30-Zonen oder Spielstraßen aus.

Wie ist der Zeitplan?

Man hoffe, dass die notwendigen Genehmigungen "irgendwann im Bereich Anfang 2015" erteilt sind, so Engelbert Menne. Sobald wie möglich wolle man dann mit dem Bau starten, als erstes mit Reitsportzentrum und Gesundheitswohnpark. Auch die Abrissarbeiten sollen zügig beginnen. Nur einzelne Gebäude, etwa der heutige Verwaltungsbau, bleiben erhalten.

Die Bauzeit wird überschaubar bemessen: Der Gesundheitswohnpark etwa soll eineinhalb Jahre nach Baubeginn fertig sein, das Reitsportzentrum nach einem Jahr. Die Entwicklung der Wohn- und Gewerbegebiete würde wohl fünf bis zehn Jahre dauern, meint Menne.

Wer und was ist "Mona"?

Die Mona Projektentwicklungsgesellschaft wurde für die Gestaltung des Moritz-von-Nassau-Kasernengeländes gegründet — "Mo" für Moritz, "Na" für Nassau. Sie gehört zu 50 Prozent dem Unternehmen "React Real Estate GmbH" aus Düsseldorf, über die Engelbert Menne als Mehrheitsgesellschafter im Boot ist. Geschäftsführer Hans Beekman ist Minderheitsgesellschafter. Außerdem ist ein englischer Finanzinvestor mit von der Partie.

(RP)
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