Emmerich "Phishing Mail": Betrüger täuschen Bahn-Schreiben vor
Emmerich · Gut, dass RP-Leser Paul Buchen schnell skeptisch geworden ist. Er hat sich so wohl eine Menge Ärger erspart. Der Emmericher erhielt am Donnerstag eine E-Mail, angeblich von der Deutschen Bahn. Darin bittet ihn das Transportunternehmen, persönliche Daten zu übermitteln, gedacht für eine neue "Identifizierungskarte", die Bahnkunden ab Sonntag bräuchten. Alles was er tun muss: Auf einen Link klicken und die Daten eingeben.
Paul Buchen hat das nicht getan, denn die Sache kam ihm spanisch vor. Obwohl die Mail täuschend echt aussah, handelte es sich hier offenbar um einen Betrugsversuch - eine so genannte "Phishing Mail", mit der die Täter an persönliche Daten ihrer Opfer gelangen wollen. Oder ein Programm auf dem Computer starten, um unbemerkt an Daten zu gelangen. Auf Anfrage der RP sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn, dass keine entsprechenden E-Mails verschickt worden seien. Eine "Identifizierungskarte" gebe es nicht.
Bei der Verbraucherberatung NRW sind die Betrugs-Mails, die angeblich von der Bahn stammen, bereits bekannt. Die Verbraucherschützer erhalten täglich über 200 Mails, bei denen der Verdacht auf betrügerische Absichten besteht. Oft auch Schreiben, die angeblich von Banken stammen. "Am besten sollte man diese Mails löschen", sagt Dr. Ralf Scherfling. Der Experte von der Verbraucherzentrale rät dazu, auf keinen Fall einen Link anzuklicken oder einen Anhang zu öffnen. "Dann könnte man sich so genannte Troyaner auf den PC holen, die Passwörter oder sonstige Daten ausspähen."
Punkte an denen man Betrugs-Mails erkennen kann, sind Grammatik- und Orthografie-Fehler, eine unpersönliche Ansprache statt Namen des Adressaten, die Aufforderung, ganz dringend und innerhalb einer bestimmten (kurzen) Frist zu handeln und die Aufforderung, persönliche Daten sowie möglicherweise PIN oder TAN einzugeben.
Wer auf eine solche Mail hereinfällt und ausgespäht wird, sollte Anzeige bei der Polizei erstatten.
