Emmerich Spielstation: Schon vor dem Aus?

Emmerich · Steht die Spielstation Ostermayer Straße wenige Wochen nach der Eröffnung vor dem Aus? Ob es mit der dort geplanten Bowlingbahn weitergeht, ist auch fraglich. Sogar die Stadtverwaltung droht nun dem Investor.

 Ärger um die Spielstation Ostermayer Straße: Nach Insiderinformationen klagen Handwerker über nicht bezahlte Rechnungen, und die Stadtverwaltung vermisst die Einhaltung von Auflagen.

Ärger um die Spielstation Ostermayer Straße: Nach Insiderinformationen klagen Handwerker über nicht bezahlte Rechnungen, und die Stadtverwaltung vermisst die Einhaltung von Auflagen.

Foto: Axel Breuer

Nach Informationen der Rheinischen Post schlagen Handwerker und Lieferanten Alarm, weil Investor Thomas Bernau aus Gelsenkirchen Rechnungen in erheblicher Höhe bis heute nicht bezahlt hat.

 Investor Thomas Bernau, hier auf einem

Investor Thomas Bernau, hier auf einem

Foto: Stade

Ein Insider erklärt, dass es Anzeichen gebe, dass sich ein Teil der Betroffenen zusammenschließen will. Sogar ein Insolvenzantrag gegen Bernau und seine Gesellschaft sei nicht auszuschließen.

Mittlerweile ist auch der Stadtverwaltung der Geduldsfaden gerissen. Weil Bernau einige Auflagen trotz mehrfacher Aufforderung nicht erfüllt hat, droht ihm ein Zwangsgeld von mehreren Tausend Euro.

Bernau ist trotz mehrfacher Versuche der RP für eine Stellungnahme nicht ans Telefon zu bekommen.

Auf Nachfrage gibt sich der Emmericher Architekt Christoph Debiel als verantwortlicher Planer zurückhaltend und verweist auf den Investor. Debiel: "Alle Unternehmerrechnungen, die bei mir eingehen, werden innerhalb von drei bis fünf Tagen geprüft und mit Prüfvermerk zur Zahlung an den Investor weitergeleitet. Was der Investor dann mit den Rechnungen macht, entzieht sich meinem Einfluss."

Er bedaure, wenn es zu "Störungen in den Zahlungsabläufen" komme, denn schließlich sei das Casino fertiggestellt und ohne Mängel behördlich abgenommen worden. Zur Bowlingbahn will Debiel keinen Kommentar abgeben und verweist auch hier auf Bernau.

Ein Blick durch die Fensteranlage an der B 220 macht aber deutlich, dass schon ein Wunder geschehen muss, wenn es bald etwas werden soll mit der Eröffnung.

In der Halle neben dem Spielcasino sind bereits 16 Bowlingbahnen eingebaut. Die komplette Technik ist vorhanden. Die Anlage geht, falls nicht bald eröffnet wird, in den zweiten Winter in einer unbeheizten Halle. Geschützt nur durch Filzmatten und Planen. Ansonsten findet der Betrachter nur eine Baustelle im Rohbauzustand vor.

Schade eigentlich, denn mit den 16 Bowlingbahnen plus Gastronomie (die Rede war einmal von 100 Sitzplätzen plus Partyebene im Obergeschoss) ließe sich derzeit viel Geld verdienen. Die Bowlingbahn im Klever "Allround-Sports" am Tichelkamp in Kleve ist vor einigen Wochen geschlossen worden..

Internet Mehr unter www.rp-online.de/emmerich

(RP/jul)
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