Erkelenz Justizminister im neuen Amtsgericht

Erkelenz · Thomas Kutschaty ist anlässlich der Eröffnung des neuen Gerichtsbaus nach Erkelenz gekommen. Er stellte bei den Mitarbeitern "einen neuen Optimismus" fest und sprach dem Gebäude zu, ein städtebaulicher Akzent geworden zu sein.

 Dr. Stefan Meuters führte Justizminister Thomas Kutschaty durch das neue Erkelenzer Amtsgericht.

Dr. Stefan Meuters führte Justizminister Thomas Kutschaty durch das neue Erkelenzer Amtsgericht.

Foto: Jürgen Laaser

Thomas Kutschaty, Justizminister von Nordrhein-Westfalen, besuchte gestern das Amtsgericht in Erkelenz, das in den vergangenen drei Jahren neu erbaut worden war. "Es gibt wenige Bauvorhaben, die ich in den vergangenen Jahren so intensiv begleitet habe", sagte Kutschaty (SPD) und erklärte zur Intention seines Besuchs anlässlich der Eröffnung des Neubaus weiter: "Viermal war ich in Erkelenz. Das erste Mal im alten Amtsgericht, wo mir die Mitarbeiter vom schlechten Zustand des Gebäudes berichteten. Danach war ich zum symbolischen Spatenstich und später zum Richtfest in Erkelenz - und nun ist es mir wichtig gewesen, das mir ans Herzen gewachsene Gebäude auch in fertigem Zustand zu sehen."

Die Geschichte des neuen Erkelenzer Amtsgerichts ist lang und bewegt. Schon 2008 hatte es dafür einen Architekten-Wettbewerb gegeben. Gewonnen hatte das Weinmiller Architekten-Büro aus Berlin. Ein erster Spatenstich folgte. Danach jedoch fehlte dem Land NRW das nötige Geld, um das Vorhaben umzusetzen. 2010 stürzten dann Deckenplatten im alten Amtsgericht zu Boden, das auch vom Finanzamt mitgenutzt worden war. Es kam zu Gesprächen mit dem Ziel, den Neubau nun doch schnellstmöglich zu realisieren. Unter anderen sprachen Kutschaty und die Grünen-Landtagsabgeordnete Dr. Ruth Seidl miteinander und fuhren Bürgermeister Peter Jansen (CDU) und seine Beigeordneten nach Düsseldorf, um für den Neubau zu werben. 2011 räumte das Land dem Vorhaben schließlich hohe Priorität ein, und im Dezember 2012 war es dann so weit - Thomas Kutschaty besuchte Erkelenz und konnte mitteilen: "Ich komme eine Woche zu früh, doch bringe ich das wohl größte Weihnachtsgeschenk in der Geschichte der Stadt, ein neues Amtsgericht im Wert von zehn Millionen Euro."

Im April 2014 folgte der erneute Spatenstich. Vor allem im Jahr 2015 wurde dann am Konrad-Adenauer-Platz gegenüber vom Bahnhof und alten Amtsgericht gebaut, wofür der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) verantwortlich zeichnete. Bezogen werden konnte der Neubau schließlich im August und September vergangenen Jahres. Für die Fläche des alten Gebäudes suchen Land und Stadt derzeit wie berichtet eine Nachfolgelösung.

Positives konnte Kutschaty gestern nach einem Rundgang durch das Gebäude berichten. Er spüre bei den Mitarbeitern des Amtsgerichts und der jetzt ebenfalls im Gebäude untergebrachten Bewährungshelfer (Allgemeiner Sozialer Dienst) einen neuen Optimismus. Das Gebäude strahle positiv auf die Beschäftigten aus, sei zugleich für Erkelenz aber auch städtebaulich ein Gewinn: "Damit wird die Autorität der Justiz ohne Protz und Prunk zum Ausdruck gebracht. Es ist gelungen, einen Akzent zu setzen." Gelungen sei es ferner dem BLB, die Kosten zu halten: "Noch fehlen ein paar Rechnungen. Es zeichnet sich ab, dass der Rahmen höchstwahrscheinlich nicht einmal ausgeschöpft wird."

Alles, was für das Publikum zugänglich sein muss, vereint sich im neuen Erkelenzer Amtsgericht auf der ersten Etage. Auf den drei darüberliegenden Bürogeschossen wurden für die 70 Gerichtsmitarbeiter thematische Arbeitseinheiten gebildet. Dr. Stefan Meuters, der stellvertretende Leiter des Amtsgerichts, berichtete gestern aus den ersten Monaten im neuen Gebäude: "Die neue Situation macht uns rundum zufrieden. Und als sehr gut stellte sich bereits auch heraus, dass wir den ASD nun mit im Haus haben."

(spe)
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