Erkrath Ex-Polin kümmert sich um Migranten

Erkrath · Gabriela Klosa leitet das Jugendzentrum des TSV Hochdahl. Spielerisch finden Ausländerkinder und -Jugendliche dort in ihre neue Heimat. Klosa selbst kam als 18-Jährige aus Polen nach Erkrath.

Seit 1997 leitet die Sozialpädagogin Gabriela Klosa das Kinder- und Jugendzentrum des TSV-Hochdahl. Ihr Anliegen ist es, durch Sport- und andere Angebote die Integration von Kindern und Erwachsenen mit Migrationshintergrund zu fördern.

Klosa selbst bezeichnet sich als "Beispiel für eine gelungene Integration": Sie sei mit 18 Jahren mit ihrer Mutter von Polen zum Vater, der schon vier Jahre früher ausgereist war, nach Deutschland gezogen. "Obwohl ich so gut wie kein Deutsch konnte, bin ich schon in den ersten Sommerferien als Begleiterin einer Ferienfahrt für Spätaussiedler mitgefahren."

Ihr Interesse für die Arbeit im sozialen Bereich war also schon früh geweckt. Auf ihrem Weg, den sie mit viel Ehrgeiz gegangen ist und immer noch gehe, wie sie selbst sagt, habe es immer Menschen gegeben, die sie bestärkt und gefördert hätten. Zunächst die Sozialarbeiter im Internat, das zu dem Gymnasium gehört, an dem sie mit Unterstützung durch ein Stipendium ihr Abitur machte. Sie ermöglichten es ihr, während des Sozialpädagogik-Studiums als 'Hilfserzieherin' an dieser Schule zu arbeiten. Beim TSV Hochdahl fand sie in Fritz Hoppe, dem 2010 verstorbenen langjährigen Vorsitzenden, einen Mentor, der sie immer unterstützte.

"Fritz Hoppes visionären Ideen ist es zu verdanken, dass wir heute beim Projekt 'Integration durch Sport' des Deutschen Sportbund als Stützpunktverein anerkannt und 2005 für unsere Arbeit sogar mit dem 'Goldenen Stern des Sports' ausgezeichnet worden sind." Fritz Hoppe habe bereits vor Jahren erkannt, dass Sportvereine einen wesentlichen Beitrag leisten können, Kinder und auch Erwachsene mit Migrationshintergrund in das soziale Leben in ihrer neuen Heimat zu integrieren.

Bei ihrer Arbeit erhält Gabriele Klosa gleichermaßen Unterstützung und Rückhalt von der Vereinsleitung des TSV und ihren Team-Kollegen. So leitet Barbara Witt bereits seit gut zehn Jahren die Hausaufgabenbetreuung in den Räumen des Bürgerhauses, die der TSV dort unterhält. Montags bis donnerstags zwischen 12.30 und 15 Uhr erhalten Grundschüler und Schüler der 5. und 6. Klasse Hilfe bei den Hausaufgaben und auch individuelle Nachhilfe.

Ab 15 Uhr bis 19 Uhr gibt es ein offenes Angebot, bei dem montags Jungen- und dienstags Mädchentag ist. Hier ist besonders Taha Mansour gefragt, der dritte Kollege aus dem engagierten Team. Als ausgebildeter Freizeitpädagoge wird er in den Osterferien 2015 im Rahmen des "TSV-Ferienspaß" ein Programm leiten, das ähnlich der seit Jahren angebotenen Kurse "Selbstbehauptung für Mädchen" sich dann ausschließlich an Jungen und deren spezifische Bedürfnisse richtet.

Fragt man Gabriela Klosa, von wem sie außerhalb des TSV Unterstützung bei ihrer Integrationsarbeit erhält, nennt sie sofort zwei Namen: Mit Annegret Pollmann, Erkraths Gleichstellungsbeauftragter, hat sie das Konzept der Selbstbehauptungskurse für Frauen und Mädchen erarbeitet. Mohammed Assila, Integrationsberater bei der Stadt, hat bereits zahlreiche Kinder und Erwachsene mit marokkanischen Wurzeln in die Angebote des TSV vermittelt.

In ihrer Arbeit bestätigt sehen Gabriele Klosa und ihr Team sich auch dadurch, dass fast alle Kurse, die der TSV Hochdahl anbietet, immer häufiger von Teilnehmern mit Migrationshintergrund besucht werden.

Weitere Info zum Jugend-Angebot des Turn- und Sportvereins Hochdahl finden sich auf der Website unter www.tsv-hochdahl.de/jugendzentrum oder bei Diplom Sozialpädagogin Gabriela Klosa (Leiterin des TSV Jugendzentrums) unter Telefon 02104 42622, gklosa@tsv-hochdahl.de

(krue)
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