Erkrath Mit dem Baas in der Heimat unterwegs

Erkrath · Die Erkroder Jonges gewinnen neue Mitglieder. Mittlerweile 124 waren zur Frühjahrswanderung nach Unterbach eingeladen.

Das 124. Mitglied konnten die Erkroder Jonges in diesen Tagen begrüßen. Auf dem ehemals traditionsreichen Haustershof an der Unterbacher Vennstraße unterschrieb das neue Mitglied den Aufnahmeantrag des Erkrather Männervereins. Die Mitgliedsvoraussetzungen - männliches Geschlecht plus Erkrather Wohnsitz - schienen erfüllt. Zeugen waren die zahlreich erschienenen Vorstandsmitglieder des Vereins sowie die seit Jahrzehnten treuen Freunde.

Anlass zum Treffen war die traditionelle Frühjahrswanderung des Vereins, die wieder einmal von Baas Alfred Niek organisiert worden war. Natürlich traf man sich wie gewohnt an der Bahnsteighalle in Erkrath. Unterbach war das Ziel. Für Alfred Niek war der Besuch auf dem Haustershof ein Treffen mit alten Freunden. Denn schon seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit der Geschichte von Unterbacher und Erkrather Bauernhöfen. Noch in diesem Jahr soll sein neues Buch mit diesem Thema erscheinen.

Die Gastgeberin Irmintrud Wermeister, 78-jährige Enkeltocher von Bauer August Knösel, war stolz, die Gäste in Unterbach willkommen zu heißen. Viele interessante und unvergessliche Geschichten ranken sich um Großvater August und seinen Sohn Tom. Noch heute steht auf dem Grundstück die etwa 100-jährige Kastanie, die eigens von August Knösel gepflanzt worden war und die in diesen Tagen wieder einmal ihre volle Blütenpracht entfaltet. Sohn Tom Knösel war etwas Besonderes in der Familie und in Unterbach.

Denn er war Mitglied im Aeroclub Düsseldorf, weiß Nichte Irmintrud. Mit seiner Messerschmidt ist er oft über Unterbach geflogen und dort auch immer erkannt worden. Seinen plötzlichen Fliegertod würdigten seine Kameraden mit einer Fliegerformation über die Heimat.

Neben der beeindruckenden Kastanie saßen die Wanderer und erfreuten sich der großzügigen Gastfreundschaft der Jonges-Mitglieder. Die Vorstandsherren Boris Nicolic, Holger Johann, Peter Stratmann, Peter Keil und Jörg Albert bedienten die Gäste.

Und die alten Herren genossen den Nachmittag und erzählten die alten Geschichten aus Unterbach und Erkrath, die im Rückblick so viele Gemeinsamkeiten haben. Dazu beitragen konnten auch die in Unterbach geborenen "Schlebuschs Billa ihre Mädchen", denn Marianne, Minchen und Katharine waren - wie eigentlich immer - mitgewandert. Aber an diesem Nachmittag genossen die drei Damen zusätzlich zur Verbundenheit mit den Erkroder Jonges noch ein Unterbach-Heimspiel.

Bis in die 1950er-Jahre hatte der Haustershof als Bauernhof mit Stallungen Bestand. Dann wurden daraus Wohnhäuser. Als Unterbach von Düsseldorf eingemeindet wurde, würdigte man die Historie mit dem Straßennamen "Am Haustershof".

Die jetzige Besitzerin Roswitha Preis (75) konnte persönlich die Gäste nicht begrüßen, weil sie in Urlaub war. Schwester Irmintrud Wermeister aber war würdige Vertreterin der Familie. Stolz berichtete sie, dass das Großelternhaus ehemals das erste Haus in Unterbach mit Toiletten in den Wohnungen war.

(gund)
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