"Seit über zehn Jahren suchen wir nach einem geeigneten Grundstück, um uns zeitgemäß auf einer vernünftigen großen Fläche zu präsentieren", blickt der Kaufmann zurück. Mit einer Verkaufsfläche von 580 Quadratmetern sei der Edeka-Markt an der Klosterstraße zu klein und genüge nicht allen Kundenwünschen. Gegenüber der Stadtverwaltung hatte Dahmen die Umsiedlungswünsche mehrmals geäußert. "Doch immer wieder wurde ich vertröstet." Erst, so erinnert er sich, fehlte ein Einzelhandelsgutachten, dann standen Wahlen an, dann musste ein Leitbild für Straelen her. "Oder es hieß: Wir machen erst Kaufland, dann Edeka, zwei Dinge auf einmal können wir bei der Verwaltung nicht." Dann war der Bürgermeister lange dienstunfähig.

Als vor zwei Jahren die Fortschreibung des Einzelhandelsgutachtens in Auftrag gegeben wurde und dieses erneut die Fläche am Ostwall empfahl, wähnte sich Dahmen ein großes Stück weiter. "Aber anstatt uns das Grundstück jetzt anzubieten, wurde es öffentlich ausgeschrieben." Dem 47-Jährigen ist klar, dass dies so üblich ist. "Ich weiß aber auch, dass es Ortschaften gibt, wo die Einzelhändler vor Ort gestärkt werden und der Bürgerwille eine Rolle spielt." Dem beim Bieten um das Grundstück erfolgreichen Investor Tecklenburg macht Dahmen keine Vorwürfe, für den sei das normale Tagesgeschäft. Doch die Stadt hätte das Verfahren anders gestalten können.

Den Mietvertrag für den Edeka-Markt an der Klosterstraße mit rund 25 Beschäftigten will Dahmen bis zum Auslaufen im April 2018 erfüllen. Die Kritik an der Verwaltung verknüpft er mit einem Dank an die Kundschaft: "Sie ist uns in der ganzen Zeit immer treu geblieben."