Kerken Neuer Erdenbürger kommt in der "Via Stenden" zur Welt

Kerken · Die Begeisterung bei Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking ist groß. Endlich wird in einer Geburtsurkunde als Geburtsort "Kerken" eingetragen werden. Und dass, obwohl Kerken kein Krankenhaus hat.

 Eine Helferin trägt den neuen Kerkener namens Hassan auf dem Arm - im Kreise der Eltern und einiger Geschwister.

Eine Helferin trägt den neuen Kerkener namens Hassan auf dem Arm - im Kreise der Eltern und einiger Geschwister.

Foto: Sozialdienst

Daran ist der neue Erdenbürger nicht ganz unschuldig. Der hatte es besonders eilig, das Licht der Welt zu erblicken. Für die Mutter blieb keine Zeit, ins Krankenhaus zu fahren. Auch für die Mitarbeiter der Flüchtlingseinrichtung in Stenden kam die Geburt überraschend. Denn in der ehemaligen "Via Stenden" ist Baby Hassan geboren worden. "Gegen 11 Uhr verständigte ein Flüchtling die Mitarbeiter des Sozialdienstes, dass seine schwangere Ehefrau starke Bauchschmerzen habe", heißt es in der frohen Botschaft aus Stenden. Der Rettungswagen wurde gerufen, weil der Mitarbeiterin des Sozialdienstes schnell klar war, dass es sich um Wehen in kurzen Abständen handelt. Überraschend wurde die Sozialdienstmitarbeiterin sogar zur Geburtshelferin. Die Flüchtlingsfrau wollte sich im Bad noch schnell umziehen, als schon das Baby kam. Eine herbeigeeilte Krankenschwester aus der Sanitätsstation nabelte das Baby ab und überwachte die frisch gebackene Mutter. Kurz darauf traf der Rettungswagen ein, der Mutter und Kind zur Sicherheit mit ins Krankenhaus nahm. Beide sind schon wieder entlassen. Das Erlebnis wird sicher allen noch tief im Erinnerung bleiben. "Die glücklichen Eltern überließen der spontanen Geburtshelferin aus Dankbarkeit die Namenswahl für den kleinen Jungen und man fand einen Namen, der allen sehr gut gefiel", heißt es im Schreiben aus der Einrichtung weiter. "Herzlich willkommen in Kerken, neuer Erdenbürger", lautet die Gratulation von Kerkens erstem Bürger, nämlich Bürgermeister Dirk Möcking, an den kleinen Hassan. Auch, dass er in der ehemaligen "Via Stenden" geboren ist, sei schon eine ganz besondere Sache.

Wie selten Hausgeburten in Kerken sind, bestätigte Hebamme Christine Niersmann. Ein bis zwei Mal im Jahr komme es vor, dass Mütter es nicht mehr rechtzeitig zum Krankenhaus schaffen und Kinder in Kerken geboren werden. Dann wird Kerken zum Geburtsort.

(bimo)
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