Straelen Neuer Vorstoß für den "Gemüseplatz" in Straelen

Straelen · Die zweite Straelener Innenstadt, das größte Projekt seit der Altstadtsanierung - Superlative ranken sich um die Nachfolgenutzung für das ehemalige UGA-Gelände, den sogenannten "Gemüseplatz", an der Großmarktstraße. Und die Mitglieder von Grüne Opposition (GO)/Grüne haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass dort ein besonderer und gelungener Stadtteil entstehen kann. Rückenwind bekamen sie in der jüngsten Ratssitzung. Dort wurde ihr Antrag, in der Projektentwicklungsgesellschaft von Volksbank und Stadt durch den städtischen Vertreter eine Mehrfachbeauftragung zu erwirken, einstimmig angenommen.

 Um die Nachfolgenutzung des ehemaligen UGA-Geländes ging es jüngst in der Straelener Ratssitzung.

Um die Nachfolgenutzung des ehemaligen UGA-Geländes ging es jüngst in der Straelener Ratssitzung.

Foto: Kleinbielen

Die Entwicklung dieses Geländes war Thema in mehreren Workshops, bei grünen Stadtspaziergängen und in Ausschusssitzungen, wobei viele interessante Ansätze für die weitere Planung gesammelt werden konnten. "Statt diese Ideen aufzugreifen, stellte die Projektgesellschaft der Öffentlichkeit ein Konzept mit rechtwinkligen Straßen, kaum Grün und als einziger Besonderheit einem Platz in der Mitte mit noch näher zu definierendem Inhalt vor", bemängeln die Grünen. Ohne harmonische Verbindung mit der umgebenden Struktur werde das Gebiet zudem noch nach Osten und Süden durch einen hohen Lärmschutzwall eingeschlossen.

Einziges erkennbares Ziel sei, soviel teures Bauland wie möglich zu schaffen. "Profit ist vielleicht das Interesse der Voba, aber die Stadt will dort etwas Vernünftiges", erklärte Stefan Kemmerling, der scheidende Fraktionsvorsitzende von GO/Grünen. Die Grünen stört auch, dass diese unattraktive Vorplanung zudem von den Vertretern der Projektgesellschaft als einzig sinnvolle Planungsvariante dargestellt werde. "Dem werden wir uns weiter entgegenstellen, die Stadt hat das Planungsrecht und damit die Möglichkeit, eine Planung im Sinne einer gelungenen Stadtentwicklung durchzusetzen", kommentiert der Fraktionsvorsitzende von GO/Grüne, Hans-Hermann Terkatz.

Baudezernent Harald Purath warnte vor zu viel Erwartungen an einen Architektenwettbewerb. Es seien gesetzliche Vorgaben zu berücksichtigen, es werde kaum wesentlich andere Planungen geben. Kemmerling hingegen ist davon überzeugt, dass beim Schallschutz deutlich anderes möglich sei als bisher gedacht.

CDU-Fraktionsvorsitzende Britta Miltner unterstützte den Grünen-Antrag. "Wir wollen für dieses bedeutsame große Gelände Qualität, auch wenn es aufwendig ist." Michael Traurig (Freie Wähler) verwies darauf, dass aus den Workshops hervorgehe, "was wir wollen" - zum Beispiel eine Grünanbindung des neuen Stadtteils. Hermann Tecklenburg (CDU) machte deutlich: "Für einen Architektenwettbewerb müssen wir die Vorgaben formulieren."

Welche Chancen mit dem neuen Baugebiet verbunden sind, verdeutlichte Terkatz: "Es bietet sich die historische Gelegenheit, Stadtplanung im großen Stil zu betreiben, Neues auszuprobieren, Straelen zu entwickeln. Warum, zum Beispiel, versuchen wir nicht, in diesem Areal ein Kompetenzzentrum für Gartenbau einzurichten und entsprechendes Forschungs- und Dienstleistungsgewerbe anzulocken? Das würde unseren Gewerbesteuereinnahmen gut tun und den Gartenbaustandort zukunftssicher machen."

(kla)
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