Fußball Der Tabellenzweite macht Fans mobil
Straelen · Ilja Ludenberg, Sportdirektor des Fußball-Landesligisten SV Straelen, möchte die Anhänger wieder ins Boot holen. Jeder Zuschauer, der sich als Fan der Grün-Gelben zu erkennen gibt, zahlt gegen die SpVg. Odenkirchen nur den halben Preis.
Eins muss man Ilja Ludenberg lassen: Der neue Sportdirektor des Fußball-Landesligisten SV Straelen sorgt für frischen Wind im Stadion an der Römerstraße. Der Düsseldorfer, der seit einigen Monaten für die Grün-Gelben im Einsatz ist, hat mit gezielten Maßnahmen großen Anteil daran, dass die Mannschaft glänzend aus den Startlöchern gekommen ist. Und er lässt nichts unversucht, um die Straelener Fußballfreunde, die in jüngerer Vergangenheit nicht gerade in Scharen gekommen sind, wieder ins Boot zu holen.
Für das kommende Heimspiel gegen die Spielvereinigung Odenkirchen (Sonntag, 15 Uhr) hat sich Ludenberg zwei Aktionen einfallen lassen, die sich gezielt an die Zuschauer richten. Wer sich mit irgendeinem Utensil - beispielsweise Schal, Trikot oder Kappe - als Fan der Grün-Gelben outet, muss nur den halben Eintritt zahlen. Außerdem dürfen alle Interessenten im Anschluss an die Partie die Pressekonferenz besuchen, die ab sofort wieder zu einer regelmäßigen Einrichtung werden soll.
"Das sind zwar nur Kleinigkeiten. Aber wir möchten wieder etwas ins Rollen bringen. Die Straelener Fußballfans sollen das Gefühl haben, dass sie etwas verpassen, wenn sie sonntags nicht ins Stadion gehen", erklärt Ludenberg. Der Anfang ist gemacht. Der SV Straelen spielt aktuell einen Fußball, der jeden Cent der Eintrittskarte wert ist - auch ohne Ermäßigung. Die junge Mannschaft um Trainer Sandro Scuderi tritt mit einem klar erkennbaren System auf, das im Vergleich zur Vorsaison deutlich offensiver ausgerichtet ist. Der verdiente Lohn: Der SV Straelen ist nach vier Spieltagen noch ungeschlagen und hat zuletzt mit zwei klaren Siegen (4:1 gegen PSV Wesel und 3:0 bei der DJK St. Tönis) den zweiten Tabellenplatz erobert. "Wir möchten jetzt zwar so lange wie möglich ungeschlagen bleiben. Aber wir bleiben garantiert alle auf dem Teppich", versichert Ludenberg.
Am Sonntag müssen sich insbesondere die Straelener Innenverteidiger Dennis Lüfkens und Philipp Cox auf Schwerstarbeit einstellen. Denn der Odenkirchener Torjäger Ferdi Berberoglu ist zwar mit seinen 33 Jahren nicht mehr der Jüngste, trifft aber immer noch in Serie. Das beste Beispiel lieferte Berberoglu am vergangenen Sonntag, als er drei Treffer zum 4:0-Erfolg gegen Oberliga-Absteiger VfB Homberg beisteuerte. Ludenberg: "Wir wissen, dass Berberoglu schon seit Jahren zu den besten Angreifern im Amateurbereich gehört. Aber insgesamt gilt für die Spielvereinigung das Gleiche wie für uns: An einem guten Tag kann die Mannschaft jeden Gegner schlagen, aber auch an einem schlechten jedes Spiel verlieren."
Der Gastgeber muss am Sonntag weiter auf Andre Laarmanns (Fußbruch) und Daniel Lukaschek (Syndesmosebandriss) verzichten, der aber immerhin in dieser Woche wieder mit dem Lauftraining begonnen hat. Philipp Brouwers ist nach seiner Verletzungspause wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und wird voraussichtlich zum Kader gehören.
Bleibt festzuhalten: Die Vorzeichen stehen nicht schlecht, dass die Straelener Fans den Besuch des Spiels nicht bereuen werden. Davon ist auch der Sportdirektor überzeugt: "Die Mannschaft hat nach den ersten Erfolgen großes Selbstvertrauen. Davon kann sich hoffentlich auch gegen Odenkirchen jeder überzeugen."
