Leichtathletik Kurioser Start-Ziel-Sieg für Falkenthal

Straelen · Florian Falkenthal hat den Hauptlauf beim 6. "Sieben-Quellen-Crosslauf" in Straelen gewonnen. Versehentlich wird er zunächst eine Runde zu früh ins Ziel gerufen. Am Ende feiert er jedoch einen ungefährdeten und verdienten Sieg.

Beim Startschuss war die Welt noch in Ordnung - und danach ja eigentlich auch. Doch so, wie es sich Florian Falkenthal vom LV Marathon Kleve vorgestellt hatte, war es am Ende dann doch nicht. Doch dazu später mehr.

Beim sechsten "Sieben-Quellen-Crosslauf" in Straelen, den die Laufabteilung des SV Straelen um Koordinator "Ekki" Friedrich wieder im Waldgebiet an der Paesmühle ausrichtete, passte in diesem Jahr alles zusammen. Und dass, obwohl es einen Tag vorher noch geschneit hatte. So mancher Läufer hatte sich im Vorfeld Sorgen gemacht, ob die insgesamt zehn Läufe überhaupt stattfinden könnten. Doch spätestens nach dem ersten Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen waren alle Zweifel wie weggeblasen.

Ideale Temperaturen und Sonnenschein versüßte den mehr als 300 Teilnehmern den Tag. "Ein bisschen Magengrummeln hatte ich einen Tag vorher aber schon. Aber das Wetter hat super mitgespielt, und es sind deutlich mehr Läufer gekommen als im vergangenen Jahr. Schon kurz nach den Läufen haben wir von vielen Sportlern positives Feedback bekommen. Insgesamt können wir also nur zufrieden sein", sagte Friedrich.

Ein wesentlicher Grund für das große Teilnehmerfeld war die Kreismeisterschaft, die nach einem Jahr Pause wieder in Straelen parallel ausgetragen wurde. Rund 100 Nachmeldungen wurden am Wettkampftag noch verbucht.

Und so stand dem Spaß nichts mehr im Wege, zumal in diesem Jahr auch die Technik wieder mitspielte und alle Zeiten ordnungsgemäß aufgezeichnet wurden.

Auch Moderator Laurenz Thissen war erneut in seinem Element und feuerte die Läufer per Mikrofon an. Als nach den Jugend-und Mittelstrecken schließlich der krönende Abschluss, der Hauptlauf über 8300 Meter, anstand, zählte Thissen lautstark einen Countdown herunter und schickte die Läufer gemeinsam mit Friedrich, der den Startschuss gekonnt abfeuerte, auf die Runden. Zu diesem Zeitpunkt war auch Florian Falkenthal noch bestens gelaunt. Wirklich große Konkurrenz hatte der Ausnahmeläufer auch nicht zu befürchten. Roman Heynen, ein Mitglied im engsten Favoritenkreis, hatte einen Tag vorher aus Krankheitsgründen abgesagt. Heinz van Dongen vom TSV Weeze, der sich momentan in einer guten Verfassung befindet und schon den Weezer Staffellauf gewann, war bereits beim Mittelstreckenlauf über 5450 Meter an den Start gegangen. Diesen konnte der Weezer auch für sich entscheiden, der Kreismeistertitel war eingetütet. Das bedeutete aber auch, dass van Dongen schon Kraftreserven verbraucht hatte.

Gleich vom Start weg legte Falkenthal ein Mordstempo hin. Nach der kurzen Einführungsrunde hatte er schon mehrere Sekunden Vorsprung. Thissen erklärte den Zuschauern: "So sehen Favoriten aus." Und damit sollte er recht behalten. Auch nach der ersten großen Runde lag Falkenthal mit großem Vorsprung vorne. Dahinter reihten sich Tom Faessen vom SV Straelen und van Dongen ein. Nach der zweiten Runde jedoch war Faessen im ersten Augenblick wie vom Erdboden verschluckt.

Andere Läufer hatten ihn überholt. Immer langsamer wurde der Triathlet. Nach Runde drei war klar: Faessen kann nicht weiterlaufen. "Zurzeit bin ich krank und irgendwie nicht fit", sagte er später im Zielbereich. Faessens Ausstieg führte dazu, dass sich van Dongen und der für den GSV Geldern startende Lahcen Otmani ein enges Rennen um Platz zwei lieferten.

Nach rund 25 Minuten setzte Thissen dann zum Endspurt an und rief Falkenthal aus Versehen zu früh ins Ziel. Der Klever Läufer wollte eigentlich, so wie es richtig gewesen wäre, noch eine weitere Runde laufen. Als er dann leicht verwirrt im Zielbereich ankam, wurde ihm von den Mitgliedern des Zeitnehmer-Teams aber mitgeteilt, dass er noch eine weitere Runde laufen müsse. Verärgert kehrte Falkenthal auf die Strecke zurück und lief sich quasi seinen Frust aus der Seele. Durch das Versehen verlor er zwar 30 bis 40 Sekunden, doch dank seines großen Vorsprunges konnte er seine Spitzenposition bis zum Zielstrich verteidigen.

Nach 31:14 Minuten feierte er nicht nur den Sieg, sondern auch den Kreismeistertitel. Platz zwei holte sich Heinz van Dongen in 32:40 Minuten. "Ich war zwar eine Minute langsamer als im vergangenen Jahr, hatte aber auch schon den Mittelstreckenlauf in den Knochen. Deshalb bin ich ganz zufrieden. Außerdem läuft Florian auch in einer ganz anderen Klasse", sagte der Weezer.

Rang drei holte sich Lahcen Otmani vom GSV Geldern, der nur wenige Sekunden später als van Dongen ins Ziel kam. "Die Strecke war ein bisschen feucht, aber es war Okay", erklärte er.

Alle Ergebnisse gibt es im Internet auf http://my3.raceresult.com/65560/ results?lang=de#

(RP)
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