Sportschießen SSG Kevelaer nimmt das Finale ins Visier

Kevelaer · Die Luftgewehrschützen aus der Marienstadt wollen am Wochenende den Heimvorteil nutzen und sich für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Das zweitägige Spektakel wird per Internet live übertragen.

 Katharina Kösters setzt ihre Gegner meistens mit schnellen Schüssen unter Druck. Am Wochenende möchte sie mit der Auswahl der SSG Kevelaer die Fahrkarte zum DM-Finale in Paderborn lösen.

Katharina Kösters setzt ihre Gegner meistens mit schnellen Schüssen unter Druck. Am Wochenende möchte sie mit der Auswahl der SSG Kevelaer die Fahrkarte zum DM-Finale in Paderborn lösen.

Foto: Markus van Offern

Ein Dorf in Mittelfranken feiert die Kevelaerer Sportschützen bereits als Pioniere. "Die SSG Kevelaer schafft als Verein das, woran der viertgrößte Sportverband Deutschlands, der Deutsche Sportschützenbund, scheitert", lautet der bissige Kommentar auf der Homepage des SV Virnsberg. Der Verein aus der Marienstadt möchte am Wochenende einen Stein ins Rollen bringen und dem Sportschießen zu neuer Popularität verhelfen. "Vielleicht heißt es irgendwann ja einmal, dass wir den Anfang gemacht haben. Vor zehn Jahren konnte auch noch niemand ahnen, wie groß inzwischen das Interesse am Darts ist", sagt Georg Joosten.

Der Bruder des SSG-Vorsitzenden Rudi Joosten ist dafür verantwortlich, dass Kevelaer zurzeit bundesweit in Sportschützen-Kreisen für Gesprächsstoff sorgt. Der letzte Spieltag in der Luftgewehr-Bundesliga Nord wird am Samstag und Sonntag live aus der Zweifach-Turnhalle im Sportzentrum Hüls übertragen - in HD-Qualität. Um die technische Realisation kümmert sich die VTS-Medienproduktion aus Sonsbeck, die bereits am Donnerstag mit ihrem Equipment anrückt. Unter anderen sorgen bewegliche Kameras dafür, dass sich Sportfreunde weltweit im Internetportal "sportdeutschland.tv" von der Faszination des Sportschießens überzeugen können.

Bei aller Werbung in eigener Sache und für die Sportart: Für den Gastgeber steht am Wochenende enorm viel auf dem Spiel. Die Auswahl der SSG Kevelaer benötigt noch zwei Siege, um sich für das Finale um die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren, das am ersten Februar-Wochenende in Paderborn ausgetragen wird.

Am Samstag dürfte eigentlich nichts anbrennen. Zum Abschluss des ersten Wettkampf-Tages treffen die Schützlinge von Trainer Rudi Joosten ab 19 Uhr auf das abgeschlagene Schlusslicht Freischütz Rautheim, das noch keinen einzigen Punkt auf dem Konto hat. Vorausgesetzt, die Kevelaerer Sportschützen lösen diese Pflichtaufgabe, wird's am Sonntag richtig spannend.

Ab 14 Uhr muss die SSG Kevelaer gegen den SV Gölzau ran. Die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt belegt vor dem Saison-Endspurt den begehrten vierten Tabellenplatz, der gleichbedeutend mit einem Ticket zur Deutschen Meisterschaft ist.

Rudi Joosten ist guter Dinge, dass seine Schützlinge den Heimvorteil nutzen. "Die Mannschaft hat sich im Saisonverlauf kontinuierlich gesteigert und zum Teil hervorragende Leistungen gezeigt. Das Selbstvertrauen ist groß. Außerdem haben wir uns gut vorbereitet und zwischen den Feiertagen noch ein kleines Trainingslager absolviert", erzählt der Vorsitzende und Trainer. Die SSG Kevelaer muss zwar erneut auf Milenko Sebic verzichten, der sich mit dem Kader seines Heimatlandes Serbien auf die Europameisterschaft vorbereitet. Doch Joosten befürchtet nicht, dass dieser Ausfall die Chancen des Gastgebers schmälert. "Ansonsten hätten wir auf unsere junge Niederländerin Pea Smeets verzichten müssen, die sich in einer tollen Form befindet", erklärt der Trainer.

Rudi Joosten schickt am Wochenende folgendes Quintett ins Rennen um die beiden benötigten Siege: Jana Erstfeld, Katharina Kösters, Pea Smeets, Alexander Thomas und Joesefin. Er hat keine Bedenken, dass sich seine Schützlinge von der Live-Übertragung aus der Ruhe lassen bringen: "Die Kameras sind für die Sportler überhaupt nicht sichtbar. Außerdem bringen alle die nötige Nervenstärke mit."

(RP)
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