Handball TV Issum schlägt den Tabellenführer

Gelderland · Handball-Landesliga der Männer: Gastgeber feiert 25:22-Erfolg gegen den zuvor noch ungeschlagenen SC Bottrop und darf vom Titelgewinn in der Gruppe 3 träumen. In der Gruppe 1 kassiert der SV Straelen eine unnötige Niederlage.

 Johannes "Jo" Teuwsen (m.) fliegt zum Erfolg. Der Issumer trifft gleich sieben Mal ins Schwarze.

Johannes "Jo" Teuwsen (m.) fliegt zum Erfolg. Der Issumer trifft gleich sieben Mal ins Schwarze.

Foto: Seybert

Gruppe 3: TV Issum - SC Bottrop 25:22 (13:7). Das hatte sich der Tabellenführer wohl auch etwas anders vorgestellt. Schon in der ersten Halbzeit bekam der Ligaprimus nicht den Zugriff auf das Spiel, wie er es im bisherigen Saisonverlauf gewohnt war. Issum lag zwar zunächst 0:1 hinten, hatte dann aber den Bottropern schnell den Schneid abgekauft.

Die Abwehr stand offensiv und gewohnt stabil, störte die Gästekreise früh und effektiv. Was durchkam, wurde weitestgehend von Jens Holsteg pariert. Und vorne zeigte sich der TVI mit hoher Durchschlagskraft und der nötigen Geduld. In den ersten 30 Minuten diktierte zumeist der Gastgeber das Geschehen, brachte zu den richtigen Zeiten Tempo rein und nahm Geschwindigkeit raus. Auch eine Unterzahl kurz vor der Pause wurde gut überstanden. Nur eine kurze Phase gegen Mitte der Halbzeit hatte es gegeben, in der Bottrop zwei Tore herangekommen war und das Spiel zu kippen drohte. Doch die Gastgeber behielten die Nerven und hatten schnell wieder die nötige Sicherheit im Spiel, um mit einer überraschend deutlichen Führung in die Kabine zu gehen.

Auch in der zweiten Hälfte hatten die Issumer die Nase vorn, wenngleich Bottrop jetzt mit mehr Risiko zu Werke ging. Das aber führte auch zu der einen oder anderen Herausstellung. Aus Reihen der zahlreich mitgereisten Bottroper Fans waren zwischenzeitlich sogar Kommentare wie "Schönspielertruppe" und "Leistungsverweigerer" zu hören. Was der Kategorie Spitzenspiel aber keinen Abbruch tat. Denn beide Teams spielten mit hohem Einsatz und großem Siegeswillen. Die Gäste bekamen - erneut gegen Mitte der Hälfte - noch einmal Oberwasser und verkürzten von sieben auf zwei Tore Rückstand.

Aber Issum bekam noch mal die zweite Luft und erhöhte wieder, obwohl inzwischen Marc Höhner in Manndeckung genommen war. In den letzten zwei Minuten sahen die Bottroper die Manndeckung übers ganze Feld als letzte Option, die aber auch nicht mehr zog. Völlig verdient verließen die Issumer die eigene Halle als Sieger. "Ein geiles Spiel", kommentierte Trainer Tom Strack hinterher. "Das macht richtig Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten und ihr zuzusehen. Selbst kleine Rückschläge werden weggesteckt, wir arbeiten einfach weiter und haben den Biss, das Spiel zu gewinnen."

Durch den Sieg rückt die Spitze der Landesliga Gruppe 3 enger zusammen. Issum bleibt zuhause siegreich und redet im Kampf um den Aufstieg unerwartet ein Wörtchen mit. "Wir wollen auch weiter in eigener Halle ungeschlagen bleiben. Und bei allem anderen werden wir sehen, was passiert", sagt Trainer Strack.

TV Issum: Holsteg - Teuwsen (7), Höhner (7/2), Kaub (4/2), Schmetter (3), S. Hericks (2), Lippkow (2), R. Hericks, Krahl, Mannke-Reimers, van Stephaudt.

Gruppe 1: Rheydter SV - SV Straelen 35:30 (18:15). Gut waren die Grün-Gelben ins Spiel gekommen. Die Defensive stand, und im Angriff landete der Ball in schöner Regelmäßigkeit im gegnerischen Kasten. Doch nach einer 5:2-Führung schlich sich allmählich der Schlendrian ins Straelener Spiel ein. "Wir haben uns in der Abwehr zu oft rauslocken lassen, waren dann im Eins-gegen-Eins zu schwach, um Rheydt mit seinen schnellen Leuten verteidigen zu können", erklärte SVS-Kapitän Martin Pieper das folgende Duell auf Augenhöhe. Wenig später stellte der Aufsteiger den Ausgleich her, auch weil die Blumenstädter in der Offensive unnötig schnell den Torwurf suchten. Mit etwas mehr Geduld und den einen entscheidenden Pass mehr hätten sich mit ziemlicher Sicherheit bessere Chancen ergeben. So gelang es dem Gastgeber schließlich, sich bis zum Pausenpfiff eine Drei-Tore-Führung herauszuwerfen (18:15).

Nach dem Seitenwechsel versuchte es Straelens Trainer Dieter Pietralla mit einer 5:1-Deckungsvariante. Mit mäßigem Erfolg. Zwar gelang es den Grün-Gelben mehrfach, bis auf einen Treffer heranzukommen, das war's dann aber auch. "Rheydt hat einfach kaum Fehler gemacht und seine Spielzüge konsequent bis zum freien Mann durchgespielt. In dem Punkt waren sie uns an diesem Tag einfach überlegen", meinte Martin Pieper anerkennend.

Der SV Straelen kämpfte, doch fehlten in den entscheidenden Momenten Galligkeit und Cleverness. So mussten die Straelener in den Schlussminuten mehr riskieren. Das sollte allerdings nicht belohnt werden. Rheydt nutzte die sich bietenden Freiräume zu weiteren Treffern, wodurch sich die Grün-Gelben nach 60 Minuten etwas unter Wert mit 30:35 geschlagen geben mussten.

SV Straelen: Kox, Eickelpoth - Groetelaers, Mangelmann, Rath, S. Pieper, Jacobs, Janßen, Burghans-Kähler, Beyer, M. Pieper, Meyer, Schaap.

(stemu)
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