Fußball "Wido" verpasst Sensation gegen Friedrichsfeld

Winnekendonk · Fußball-Bezirksliga: Im Nachholspiel gegen die SV Friedrichsfeld verliert Viktoria Winnekendonk zu Hause unverdient und äußerst unglücklich mit 0:1 (0:0). Ein verschossener Elfer und ein Platzverweis.

 Enger Kampf unter Flutlicht: Winnekendonks Patric Liszewski (l.) und Friedrichsfelds Dennis Mielke im Direktduell.

Enger Kampf unter Flutlicht: Winnekendonks Patric Liszewski (l.) und Friedrichsfelds Dennis Mielke im Direktduell.

Foto: Thomas Binn

Haarscharf und äußerst unglücklich kratzte Fußball-Bezirksligist Viktoria Winnekendonk an einem Sieg gegen den neuen Tabellenführer SV Friedrichsfeld vorbei. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als könnte die Elf von Coach Sven Kleuskens für Zählbares sorgen. Vor allem im ersten Durchgang agierten die Gastgeber stark und ließen überhaupt nichts anbrennen. Das gab auch Friedrichsfelds Trainer Mark Lanfermann nach dem Abpfiff ohne Umschweife zu: "Winnekendonk hat uns in der ersten Hälfte den Schneid abgekauft", sagte er.

Vor allem mit Ballsicherheit, Mut und Drang nach vorne überzeugte die Kleuskens-Elf. Von Seiten der Gäste kam hauptsächlich Reaktions-Fußball. Vorstöße nach vorn (wenn überhaupt mal einer kam) wurden ideenlos abgeschlossen. Die Ansage von Gäste-Spieler Mark Fuchs, "Los, wir müssen sie unter Druck setzen. Dann wissen die, wo se stehen", fruchtete überhaupt nicht. Bis zur 27. Minute hatte die Viktoria schon einige Torschüsse auf dem Konto, ehe der Unparteiische nach einem Foul an Timo Verhoeven auf den Elfmeterpunkt zeigte. Winnekendonks Alex Tebart, ansonsten ein sicherer Schütze, schoss den Ball aber zu harmlos aufs gegnerische Tor, so dass Friedrichsfelds Keeper keine große Mühe hatte, diesen zu halten. Coach Kleuskens feuerte seine Spieler an, weiter mutig zu agieren: "Los Grün, Weitermachen", schrie er aus voller Kehle über den glitschigen Platz. Bis zur Pause funktionierte das auch. Daniel Bienemann schaufelte sich sprichwörtlich nach vorne, zog ab, blieb aber am Gäste-Torwart hängen.

Nach dem Seitenwechsel kam ein kurzweiliger Knick ins Viktoria- Spiel. Friedrichsfeld spielte deutlich stärker als zuvor. Der baumlange Daniel Hinnemann und Denis Mühleweg scheiterten nur knapp an Winnekendonks gut aufgelegten und sicheren Torwart Johannes Rankers. "Nach 15 Minuten haben wir uns dann aber auch wieder gefangen", sagte Kleuskens. Fortan agierten beide Teams auf Augenhöhe. Alexander Tebarts Kopfball in der 65. Minute hätte beinahe das 1:0 für die Hausherren bedeutet. Der 23-Jährige blieb nur knapp am Keeper hängen. Zehn Minuten später trat dann das ein, was bisher in jedem Winnekendonker Rückrundenspiel geschehen ist - ein gegnerischer Spieler flog vom Platz, namentlich Eray Tuncel, der nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot sah. Die Überzahl konnte die Viktoria trotz einiger gefährlicher Vorstöße aber nicht mehr nutzen. Stattdessen erzielte Friedrichsfelds Dennis Mielke das 1:0 für sein in Unterzahl agierendes Team. "Wir haben glücklich gewonnen. Mein Respekt geht an Winnekendonk", sagte Gäste-Coach Lanfermann, der einige Schiri-Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte.

Der nach dem Abpfiff nachdenklich wirkende Kleuskens resümierte: "Das falsche Team hat gewonnen. Wir waren bis auf die kurze Schwächephase deutlich besser. Nur der Gäste-Keeper hat seine Elf im Spiel gehalten. Das ist ärgerlich, aber wir müssen das Positive mitnehmen." Torwart-Trainer Georg Luig brachte es auf den Punkt: "Mir tut es in der Seele weh, dass wir nicht gewonnen haben." Während Friedrichsfeld wieder an die Tabellenspitze rückt, verbleibt die Kleuskens-Elf weiter in der Abstiegszone.

(cad)
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