Geldern Tolkien-Tag ist Ponter Logistik-Wunder

Geldern · 69 Aussteller werden sich am 30. und 31. Mai in dem kleinen Ort niederlassen. Ab heute reisen die Schausteller und Musiker an. Falls Essen oder Getränke knapp werden sollten, gibt es eine Notfallnummer.

Die zweiten Tolkien-Tage in Geldern-Pont
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Heute rollen die ersten Lkw und SUV in das sonst so stille und friedliche Drachendorf Pont. Sebastian Kleinen, zweiter Vorsitzender der Deutschen Tolkien Gesellschaft, steht im Ponter Pfarrgarten, streckt seinen Arm. "Hier kommt Mython hin", sagt der Ponter und Tolkien-Fan und zeigt in Richtung Buche. Mython verkaufen LARP-Waffen aus Schaumstoff. LARP steht für Live Action Role Plays, also Rollenspiele, die viele vom Computer kennen, nur live. Mython, das ist nur einer von 69 Ausstellern, die Pont in ein Land verwandeln werden, das aus Tolkiens Fantasy-Büchern entsprungen sein könnte.

69 Aussteller, das spricht für Wachstum des Tolkien-Tags Niederrhein. "Vor zwei Jahren haben wir noch geschaut, dass wir 13 zusammenbekommen, um eine Marktlizenz zu erhalten", sagt Kleinen. Aber seitdem die 1000-Besucher-Marke geknackt wurde, läuft es. 69 Aussteller unterzubringen und mehr als 1000 Besucher zu beköstigen, das ist auch eine logistische Herausforderung. "Wenn das Friesenteam Rheingold ankommt, das merkt man sofort", sagt Kleinen. Die Gruppe wird als furchteinflößende Ringgeister den Besucher begegnen. Sie reist mit einem 12,5 Tonner an. Für die Pferde ist ein mobiler Paddock dabei, Heu und Stroh bei den örtlichen Bauern ist bereits bestellt. Auch Bauzäune und Marktstände werden noch rangekarrt. Die mobilen Toilettenhäuschen werden per Unimog an ihren Platz gestellt. Um im Bürgerpark anzukommen müssen die Fahrzeuge, auch die größeren, über die schmale Einfahrt. Aber Kleinen vertraut auf die Fahrkünste der Aussteller.

Um genügend Platz auf den Einfahrtsstraßen zu haben, gilt in der Friedensstraße ein Parkverbot und in den Eingängen zur Antoniusstraße. Am Sonntag fährt extra De Geldersche die Besucher im Stundenrhythmus nach Pont.

"100 Brote. Das macht 3000 Brotscheiben", rechnet Kleinen vor, was allein als Beilage aus der Hobbitküche zu erwarten ist. 150 Kilo Pilze, 150 Kartoffeln kommen noch obendrauf. Würstchen vom Grill nicht mitgerechnet und auch noch nicht die 100 Kuchen, die über die Theke gehen und erst einmal gebacken werden müssen. Wenn alle Stricke reißen, gibt es eine Notfallnummer, um Getränke und Essen nachzuordern, alles von lokalen Betrieben versteht sich. Heute kommen auch die ersten Bands an. Kunst und Kultur wird neben dem Geschehen an Zelten und Ständen einen großen Raum einnehmen. Im Pfarrsaal und Schießraum der Bruderschaft finden Vorträge statt. "Man kann nicht alles sehen", nimmt Kleinen eine Illusion. Das gelte vor allem für die 250 Aktiven, die den ganzen Tag für die Besucher da sind und vom Programm selbst nichts mitbekommen. Nicht nur Kleinen hat sich für den Tolkien-Tag Urlaub genommen. "An die 50 Urlaubstage waren es im vergangenen Jahr, die bei den Helfern draufgegangen sind", sagt der Ponter. "Neben Pontern sind auch Gelderner und Walbecker dabei. Als einzelner Verein wäre das nicht mehr stemmbar", sagt Kleinen.

Die Tolkien-Tage finden am 30. und 31. Mai jeweils ab 11 Uhr statt.

(RP)
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