Kerken W-Lan wackelt - Eyller ist verärgert

Kerken · Hartmut Kastor hat ständig W-Lan-Abbrüche in seiner Wohnung. Für ihn ist klar, dass irgendwo ein technischer Fehler bei seiner Anlage vorliegt. Mehrfach waren Telekom-Techniker da. Das war teuer - genützt hat's nichts.

 Hartmut Kastor mit der Korrespondenz, die er mit der Telekom geführt hat, an seinem Schreibtisch. Der Router tut's oft nicht so recht.

Hartmut Kastor mit der Korrespondenz, die er mit der Telekom geführt hat, an seinem Schreibtisch. Der Router tut's oft nicht so recht.

Foto: Seybert

Das Eintauchen in die digitale Welt hatte Hartmut Kastor sich wirklich anders vorgestellt. Vor allem hatte er sich vorgestellt, es würde funktionieren. Tut es aber nicht, jedenfalls nicht beständig, sagt der 72-Jährige. Er weiß nicht, woran es liegt, und was er deutlich ärgerlicher findet: Sein Anbieter, die Telekom, weiß es offenbar auch nicht.

Im Herbst 2016 ließ Kastor seine Telefonanlage von "analog" auf "digital" umstellen, "auf Anraten der Telekom", wie er erläutert. Er bekam einen neuen Router und was an technischer Ausstattung ansonsten nötig war. "Das Übel ging dann nach drei Monaten los", beschreibt er: "Immer wieder W-Lan-Abbrüche." Er nutzt das W-Lan nicht übermäßig - gerade mal für das, was man so mit dem Handy macht, um Mails abzurufen und dergleichen. Aber es nervt ihn, dass er ständig mittendrin unterbrochen wird: "Dann können Sie nach oben ins Büro tapern, den Routerstecker zeihen, warten, Splitter-Stecker ziehen, warten, und wenn Sie Glück haben, läuft es dann wieder", schildert er.

Er meldete das Problem der Telekom. "Dann hieß es, da muss ein neuer Router her", so Kastor. "Ein Techniker kam raus, hat alles eingestellt - das hielt etwa 14 Tage." Dann war das alte Problem wieder da. Wieder schickte die Telekom einen Techniker. Der fand kein Problem: Es sei eigentlich alles in Ordnung.

Der Ärger hielt also an. Immer wieder meldete sich Kastor bei der Telekom. Dort seien verschiedene Ein- und Umstellungen ausprobiert worden: "Ich habe gesagt, machen Sie, was Sie wollen, Hauptsache, es läuft", erinnert sich Kastor entnervt. Es lief aber nicht. Und noch mal will er sich keinen Techniker kommen lassen, jedenfalls nicht, wenn sich an den Bedingungen nichts ändert. Er habe nämlich für jeden dieser Einsätze knapp unter 100 Euro bezahlt, so Hartmut Kastor. Das findet er nicht in Ordnung. "Die Geräte wurden von der Telekom eingebaut. Die hat eine Bringschuld", meint er.

An seinem Handy liegen die Verbindungsabbrüche übrigens nicht; seine Ehefrau hat mit ihrem Telefon die gleichen W-Lan-Probleme. Das Festnetz funktioniert störungsfrei. Auch bei seiner Tochter, die in einer anderen Wohnung im gemeinsamen Haus wohnt, gibt es keine Probleme mit Telefon und Internet.

Verärgert ist Hartmut Kastor nicht nur darüber, dass es mit der Technik nicht klappt; verärgert ist er auch darüber, wie man ihm bei der Telekom begegnet ist. "Teilweise war es eine sehr nette Beratung, teilweise eine sehr überhebliche Arroganz", sagt er: "Sie werden da als Doofmann hingestellt." Ein Beschwerdebrief an die Geschäftsführung sei nie beantwortet worden.

Auf RP-Anfrage zum Fall hat das Unternehmen allerdings prompt reagiert: Tags darauf meldete sich die Telekom sowohl bei Hartmut Kastor als auch in der Redaktion. Man habe ihm in Aussicht gestellt, dass das Problem gelöst werde und dass ihm daraus keine Kosten entstehen, berichtet Kastor. Und diesmal, betont er, habe er den Kontakt als sehr freundlich und verbindlich empfunden.

Die Telekom selbst schreibt auf die RP-Anfrage, dass sie einen Techniker rausschicken will, den Kastor nicht bezahlen muss. "Bis zur abschließenden Klärung des Sachverhalts hat Herr Kastor nun einen festen Servicemitarbeiter zugeteilt bekommen, der ihm bei Fragen telefonisch zur Verfügung steht. Sein Beschwerdebrief ist bei uns eingegangen, war aber noch in der Bearbeitung", heißt es in der Antwort.

Man bedaure sehr, "dass Herr Kastor sich in unserer Kundenhotline ,arrogant und überheblich' behandelt gefühlt hat", führt der Konzern weiter aus. "Ein solches Verhalten unserer Servicemitarbeiter wird nicht toleriert. Wir haben uns deshalb bei Herrn Kastor entschuldigt."

(RP)
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