Geldern Walbecker Bad verliert massiv Besucher

Geldern · In der Saison 2014 sinkt die Besucherzahl des Waldfreibades von 56 000 im Vorjahr auf 36 000 Gäste ab. Der ehrenamtliche Bäderverein wird das Minus mit den kompletten Rücklagen ausgleichen. Tipi-Dorf legt dagegen zu.

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Wie das Wetter, das in diesem Sommer insgesamt ja nicht nur schlecht war, den Walbecker Ehrenamtlern die Saison verhagelt hat, erklärt Vorsitzender Friedhelm Lange: "Am ersten Tag, wenn es richtig warm wird, reicht den Leuten meist noch der eigene Mini-Pool im Garten. Dann kommen nach Walbeck meist circa 800 Gäste." An Tag zwei strömen dann 1500 Menschen auf das Gelände des Freibades, weil die Abkühlung zu Hause einfach nicht mehr ausreicht. Das Problem in der abgelaufenen Saison: "Am dritten Tag gab es sehr oft eine Unwetterwarnung. Und dann kommen deutlich weniger Besucher. 2013 dagegen kamen an solchen dritten Tagen oft 2500 bis 3000 Gäste," so Lange weiter. Folge: Die Besucherzahl sank von 56 000 auf 36 000 Gäste von 2013 auf 2014. 2012 hatten immerhin 52 000 Wasserratten am Kassenhäuschen ihr Ticket gekauft .

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Foto: dpa, ADAC

Grund zur Panik also beim Bäderverein, der das defizitäre Bad vor Jahren von der Stadt übernommen hat und nun in Eigenregie führt? Friedhelm Lange winkt ab: "Genau dafür haben wir zuletzt Rücklagen in den guten Jahren gebildet. Doch die werden nun komplett aufgelöst, um plusminus Null aus der Saison zu gehen." Dabei hat der Verein, dessen Manpower auch immer wieder mal durch die Politik bei der Instandhaltung der Anlage finanziell unterstützt wird, bereits während der Saison die Kostenbremse gezogen. So wurden teilweise die Öffnungszeiten reduziert und um 17 Uhr die Türen abgeschlossen, obwohl um 19 Uhr plötzlich wieder gutes Wetter war. Auch die Filteranlage mit "30 bis 40 Pumpen", wie der Vorsitzende erklärt, soll noch effizienter eingestellt werden. Außerdem werden neben dem Musik-Festival "Hallabalooza", dem Vatertag mit Livemusik oder dem Familientag mit Antenne Niederrhein auch Comedy-Veranstaltungen eine neue Attraktion werden. Zwei dieser Events sind laut Lange bereits geplant.

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Foto: dpa/Thomas Warnack

Deutlich bessere Zahlen kann Daniel van Bonn in der abgelaufenen Saison vorlegen. Der Betreiber des Cafés (ehemals Haus Röttgen) und des Tipi-Dorfes, der mittlerweile ziemlich genau ein Jahr auf dem Waldfreibad-Gelände mit seinen Indianerzelten am Start ist, zieht eine sehr positive Bilanz. "Es läuft schon viel besser", so der Inhaber, "die Übernachtungen sind von 400 auf 600 gesteigen. Wir richten dazu viele Kindergeburtstage und Firmenevents aus", so van Bonn weiter. Die ersten Weihnachtsbuchungen seien ebenfalls schon eingegangen. Nur mit dem Umsatz des Kiosks ist er noch nicht so zufrieden. Denn die gepackten Kühltaschen, die nun mal mit auf das XXL-Gelände genommen werden dürfen, kosten jede Menge Umsatz - bei knapp einem Euro pro Nase ist Schluss.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Durch die guten Zahlen des Tipi-Dorfes wird die magere Bilanz des Freibades übrigens etwas ausgeglichen. Denn beide Einrichtungen sehen sich als Einheit - und insofern gibt es eine Kooperation, bei der Überschüsse und Verluste etwas gegeneinader gerechnet werden. Weitere Details gibt es dazu aber nicht.

(RP)
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