Goch Geschäftsleute sind genervt von aufdringlichen Bettlern

Goch · Den Händlern in Kevelaers Innenstadt reißt langsam die Hutschnur. Schon mehrfach hatten sie in der Vergangenheit aggressives Betteln beklagt, das Pilger, Touristen und Einkaufende gleichermaßen störe. Auf der Jahreshauptversammlung der Interessengemeinschaft Hauptstraße kam das Thema erneut auf – und wurde heftig diskutiert. Die Händler erwarten, dass die Stadt nun endlich aktiv wird.

 Viele Passanten und Geschäftsleute stören sich an den Bettlern, die sich Spaziergängern in den Weg stellen und sie so geradezu bedrängen.

Viele Passanten und Geschäftsleute stören sich an den Bettlern, die sich Spaziergängern in den Weg stellen und sie so geradezu bedrängen.

Foto: Berns

Den Händlern in Kevelaers Innenstadt reißt langsam die Hutschnur. Schon mehrfach hatten sie in der Vergangenheit aggressives Betteln beklagt, das Pilger, Touristen und Einkaufende gleichermaßen störe. Auf der Jahreshauptversammlung der Interessengemeinschaft Hauptstraße kam das Thema erneut auf — und wurde heftig diskutiert. Die Händler erwarten, dass die Stadt nun endlich aktiv wird.

Richtig hitzig wurde es, als über die ungebetenen Besucher der Hauptstraße gesprochen wurde, berichtet Udo Holtmann, der stellvertretende Vorsitzende der Kaufleute. Nicht nur in der Hauptstraße, sondern in der gesamten Innenstadt wird das Problem gesehen, unterstrich Gabriele Polders, die Vorsitzende des Verkehrsvereins: "Gegen die ausufernde, aggressive Bettelei muss jeder Geschäftsinhaber sofort einschreiten", forderte sie. Kollege Norbert Heckens setzte hinzu: "Wir dürfen das nicht länger dulden, auch das Ordnungsamt ist hier gefordert." Heckens verwies auf ein Schreiben von Bürgermeister Axel Stibi, in dem dieser die Rechtsgrundlagen in Kevelaer verdeutlicht habe. Diese Unterlage sollen die Geschäftsleute Bettlern, an denen sie sich stören, oder auch Musikern, die sie nicht vor ihrem Laden haben wollen, "vor die Nase halten".

Tobias Kocken merkte an, ihn störten weniger die "normalen, zurückhaltenden" Bettler, die unauffällig am Straßenrand säßen, sondern diejenigen, die sich den Spaziergängern in den Weg stellen. Einig waren sich die Händler darüber, dass die Stadtverwaltung als Ordnungsbehörde selbst einschreiten müsse; das könne sie nicht einfach den Geschäftsleuten überlassen.

Viel Geld wollen die Akteure der beliebten Fußgängerzone in die Hand nehmen, um ihre Straße noch beliebter zu machen — entsprechend sehen sie die Stadt mit ihrer Wirtschaftsförderung in der Pflicht, sie bei ihrem Tun zu unterstützen. Der Verkehrsverein plant ein großes Stadtfest — da sollte kein Platz für Ärger sein.

An der "Nacht der Trends" hingegen wollen sich die Geschäftsleute von der Hauptstraße nur noch beteiligen, wenn sie nicht an einem Wallfahrtswochenende stattfindet. "Wir wollen Musik, wir wollen Stimmung, wir wollen Aktionen auf der Straße, das geht in Kevelaer aber nur freitags oder an einem Wochenende im Juli, manchmal auch im Juni, wenn es kaum Wallfahrer in Kevelaer gibt", sagte Udo Holtmann.

(RP)
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