Goch Umfrage soll Bedarf an Kindergartenplätzen in Goch ermitteln

Goch · Offenbar befürchten viele Eltern, keinen Platz für ihr Kind zu bekommen. Daher melden sie die Knirpse immer früher und "pro forma" an.

Für viel Diskussionsstoff sorgt aktuell die Kindergartensituation in Goch. Bekanntlich fehlen über 100 Plätze für Kinder über drei Jahre. Als Lösung steht der Vorschlag im Raum, das Jugendzentrum Astra zum Kindergarten umzubauen. Allerdings würden auch hier nur Plätze für Ü-3-Kinder, also Knirpse ab drei Jahren entstehen. Maria Beaupoil von der BFG wies darauf hin, dass es auch bei den Kleinkindern (U 3) einen Engpass gibt und 100 Kinder auf der Warteliste stehen. Dafür fehle das Lösungskonzept.

Von Seiten der Stadt Goch wird darauf hingewiesen, dass die Zahlen bei den Kleinkindern mit Vorsicht zu genießen seien. "Wir haben festgestellt, dass viele Eltern ihre Kleinkinder bereits anmelden, obwohl sie eigentlich gar keinen U-3-Platz wollen", so Stadtsprecher Thorsten Matenaers. Vielmehr wollten die Eltern auf diese Weise sichergehen, dass ihre Kinder später auch auf jeden Fall einen Platz bekommen, wenn sie drei Jahre alt sind. Daher sei das Jugendamt dabei, den genauen Bedarf herauszufiltern. So soll geklärt werden, welche Kinder tatsächlich einen Kleinkinderplatz wollen oder welche nur pro forma auf der Warteliste stehen.

Eltern, deren Kind auf der Warteliste für eine U-3-Gruppe steht, haben bereits ein Schreiben vom städtischen Jugendamt bekommen. Darin werden sie aufgefordert, mitzuteilen, ob tatsächlich ein Bedarf besteht. Unter anderem wurde gefragt, ob das Kind nur angemeldet ist, um auf jeden Fall später einen Platz für Dreijährige zu bekommen. Auch mussten die Eltern notieren, wie hoch der Betreuungsbedarf ist und wie viele Stunden die Knirpse betreut werden sollen. Bis zum 26. Januar mussten die Eltern antworten. Das Schreiben enthält auch den Hinweis, dass bei allen Eltern, die sich nicht melden, davon ausgegangen wird, dass sie auch keinen Bedarf haben.

Auch diese Zahlen werden sicher mit das Konzept einfließen, das bis zur nächsten Jugendhilfeausschuss-Sitzung am 26. Februar vorliegen soll. Dann sollen die Politiker nämlich einen Beschluss fassen, damit das neue Konzept auch ans Landesjugendamt weitergeleitet werden kann.

Mancher wundert sich freilich, dass jetzt neue Gruppen gegründet werden sollen und gleichzeitig andere geschlossen werden. So ist beim St. Vincentius-Kindergarten in Asperden vorgesehen, die dritte Gruppe im nächsten Jahr zu schließen. Statt 69 können dann nur noch 45 Kinder betreut werden.

(RP)
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