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Goch "Wir haben die Nase voll!": Aktion gegen Gewalt an Frauen

Goch · 1000 rote Taschentücher verteilten jetzt die Gleichstellungsbeauftragten in Goch, um auf ein sensibles Thema hinzuweisen.

Mit dem Slogan "Wir haben die Nase voll!" machte das Aktionsbündnis der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Kleve auf das Thema Gewalt gegen Frauen und Kinder aufmerksam. Am Informationsstand in der Gocher Fußgängerzone verteilten die Gleichstellungsbeauftragten neben umfassendem Informationsmaterial passend zum Slogan fast 1 000 rote Taschentücher.

Gewalt gegen Frauen hat viele Erscheinungsformen. Sie beginnt mit der "alltäglichen Anmache", mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen. Wohl jede Frau kennt dies und schätzt das nicht einmal als Gewalt ein, weil es eben "alltäglich" erscheint.

Auch wo Frauen in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt werden, wenn sie bestimmte Orte, Wege oder Situationen meiden müssen, um Belästigungen oder Bedrohungen zu entgehen, handelt es sich um eine Form von Gewalt.

Direkte Erscheinungsformen von Gewalt gegen Frauen sind zum Beispiel sexuelle Belästigung, Demütigung, Beleidigung, Prügel, Bedrohung, soziale Kontrolle, sexuelle Nötigung, Stalking oder Vergewaltigung.

Die Betroffenen kommen aus allen sozialen Schichten mit unterschiedlichsten Bildungsniveaus und kulturellen Hintergründen. Mit Gewalt konfrontierte Frauen passen in keine Schublade.

Gewalt gegen Frauen wird in den allermeisten Fällen von Männern verübt, dies gilt nicht nur für die sexuelle, sondern auch für die körperliche und psychische Gewalt. Täter sind Partner, Expartner, Ehemänner, Väter, Brüder und Kollegen. Die meisten Übergriffe finden dort statt, wo Mädchen und Frauen sich eigentlich sicher fühlen sollten - etwa in der eigenen Wohnung oder vertrauter Umgebung. Typische "Angst-Orte" von Frauen wie Parks oder dunkle Straßen sind im Vergleich zur eigenen Wohnung seltener der Tatort - wobei es auch hier zu Übergriffen und Vergewaltigungen kommt.

Die meiste Gewalt gegen Frauen wird von Beziehungspartnern oder Expartnern ausgeübt. Besonders gefährdet sind laut wissenschaftlicher Erkenntnisse Frauen, die sich von ihrem Partner trennen oder scheiden lassen (wollen) sowie Frauen, die bereits in ihrer Kindheit Gewalt erlitten haben.

"Lassen Sie nicht zu, dass Gewalt verdrängt oder verharmlost wird, unterstützen und leben Sie: Nein zu Gewalt", so lautet der Appell der Gleichstellungsbeauftragten.

(RP)
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