Polizeieinsatz Angriff aufs Büro der UETD in Grevenbroich
Am Freitag (28.10.2016) überfielen Vermummte das Büro der "Union der Europäisch-Türkischen Demokraten" (UETD). Unser Fotograf war zufällig vor Ort.
Die beschädigten Scheiben an der Dechant-Schütz-Straße sind Zeugen des Überfalls am Freitagabend.
Die Personen stürmten - nach Zeugenaussagen teils bewaffnet - auf das Büro der Organisation zu.
Sie zertrümmerten Scheiben und Teile der Einrichtung.
Augenzeugen sprachen zunächst von 15 bis 20 vermummte Männern, die unter anderem mit Baseballschlägern bewaffnet gewesen seien. Auf den Fotos scheinen aber auch einige Frauen zu sehen zu sein.
Polizeisprecherin Diane Drawe berichtet, dass um kurz nach 19 Uhr mehrere Notrufe von der Dechant-Schütz-Straße eingegangen seien.
Die Täter sollen sich unmittelbar vor dem Überfall an der Rheydter Straße gesammelt haben und von dort zu Fuß zum UETD-Büro gezogen sein.
Um 18 Uhr soll dort eine Veranstaltung stattgefunden haben.
Die Täter setzten sich nach dem Überfall zu Fuß ab und verschwanden.
Als die Polizei mit einem Großaufgebot, unterstützt von Einsatzkräften aus Düsseldorf und Mönchengladbach, anrückte, waren die vermummten Gestalten offenbar bereits verschwunden.
Sie hinterließen viel zerbrochenes Glas. Verletzt wurde aber offenbar niemand.
Zur Sicherung der Lage und zur Suche nach den Tätern wurde ein Sondereinsatzkommando der Polizei angefordert.
Mindestens acht Mannschaftswagen mit Beamten waren kurze Zeit später zur Stelle und riegelten das Umfeld des Tatortes ab.
Ende März war das UETD-Büro in Grevenbroich schon einmal überfallen worden. Unbekannte hatten einen Brandsatz auf das Gebäude geworfen.
Der Staatsschutz hatte den Anschlag als politisch motiviert eingestuft und Ermittlungen aufgenommen.
Die UETD wird als Lobby-Organisation der türkischen Regierungspartei AKP eingestuft.
Ihrer Zielsetzung nach machen sich die Mitglieder für eine Förderung des politischen, sozialen und kulturellen Engagements der der Türkei in der EU stark und streben eine Integration in die europäische Gesellschaft an.
400 Ortsvereine der UETD gibt es in Deutschland.
Die Organisation sieht sich vor allem Angriffen der Kurdischen Arbeiterpartei PKK ausgesetzt und berichtet auf ihren Internetseiten wiederholt von Überfällen auf verschiedene Büros in Deutschland, für die PKK-Aktivisten verantwortlich gewesen sein sollen.
Die Polizei sicherte am Abend weiterhin die Lage vor Ort.
Sehen Sie noch weitere Bilder vom Einsatz.
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