Grevenbroich Anwohner fürchtet die nächste Sturzflut

Grevenbroich · Auf die Straße "Am Waddenberg" ergossen sich im Juni 2016 Fluten von Schlammwasser. Jürgen Wodtke möchte, dass die Stadt Maßnahmen ergreift, um solche Vorfälle zu verhindern. Eine Studie zu den Sturzfluten wird derzeit erstellt.

 Land unter - so sah es im Juni 2016 auf der Straße Am Waddenberg aus. Anwohner Jürgen Wodtke möchte wissen, wie solche Überflutungen künftig verhindert werden sollen.

Land unter - so sah es im Juni 2016 auf der Straße Am Waddenberg aus. Anwohner Jürgen Wodtke möchte wissen, wie solche Überflutungen künftig verhindert werden sollen.

Foto: Wodtke

An die starken Regenfälle im Juni des vergangenen Jahres haben viele Grevenbroicher lebhafte Erinnerungen. Binnen kürzester Zeit lief damals der Elsbach-Tunnel voll, in Elsen und Orken stand in Kellern und auf Straßen das Wasser. Die Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV) haben deshalb eine Studie zum Thema Sturzfluten in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse bald feststehen sollen. Daraus ergeben sich möglicherweise auch notwendige Maßnahmen, die dann umgesetzt werden können.

Auch Jürgen Wodtke weiß noch sehr genau, wie die Wassermassen die Straße Am Waddenberg heruntergeschossen kamen und bei den Nachbarn für vollgelaufene Keller und kaputte Heizungen sorgten. "Es war ein starkes Gewitter", berichtet er. "Es gab keinen Wind, das stand genau über uns. Laut meinem Regenmesser sind in 20 Minuten 28 Liter runtergekommen."

"An einer Stelle ist das Feld höher", beschreibt der Anwohner die Verhältnisse in der Umgebung. Viel Schlammwasser sei von dieser höheren Stelle heruntergelaufen und auf die Häuser der Nachbarn geprallt. Von da aus habe sich die Flut weiter Richtung Gierather Weg gewälzt. Ein Nachbar habe die Feuerwehr alarmiert, die ganze Straße habe voll Schlamm gestanden. Die Einsatzkräfte seien angerückt, berichtet Wodtke, hätten sich dann aber mit dem Hinweis, später wiederzukommen, wieder verabschiedet. "Bei der WGV war alles tot", sagt Wodtke. Niemand sei an dem Tag telefonisch erreichbar gewesen, Mail und Internet hätten auch nicht funktioniert. Deshalb habe er auch die Bereitschaftsnummer nicht gehabt, die auf der Homepage hinterlegt sei, so der Anwohner. "Am Ende haben wir im Zuge von Nachbarschaftshilfe stundenlang Schlamm geschippt", so Wodtke. Er habe sich kurze Zeit nach dem Gewitter an den Fachbereichsleiter Bauen/Garten/Umwelt, Peter Mühlenbruch, gewendet, erzählt er weiter. Er wollte wissen, wie sichergestellt werden kann, dass keine Schlammentwässerung mehr auf die Straße Am Waddenberg erfolgt. Erst nach einiger Zeit habe Mühlenbruch geantwortet und auf das Gutachten verwiesen. Auch ein Gespräch mit dem Bürgermeister im Rahmen der Stadtteilgespräche habe keine zufriedenstellende Antwort gebracht. "Meiner Meinung nach könnte man die Schlammwasserfluten mit einigen Sandsäcken verhindern", sagt Wodtke. Er wolle auch nicht nachtreten, aber "mir geht es darum, dass sich etwas tun muss, bevor es noch einmal zu so etwas kommt." Er habe sich nun an "Mein Grevenboich"-Ratsfrau Martina Suermann gewendet, die das Problem angehen wolle.

Erste Zwischenergebnisse der Sturzwasserstudie waren bereits vorgestellt worden, doch wegen mehrerer Krankheitsfälle bei den zuständigen Mitarbeitern konnten die WGV gestern keine Auskunft über den aktuellen Stand geben. Dies soll bald nachgeholt werden.

(NGZ)
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